Kita-Notstand in Münster

SPD fordert mehr Unterstützung vom Land – „Stillstand ist keine Option mehr“

115 der 221 Kindertageseinrichtungen waren seit dem 1. Januar 2025 in Münster von Schließungen und Angebotsreduzierungen betroffen, wie aus einem Bericht des NRW-Familienministeriums an den Landtag hervorgeht. Diesen hatte die SPD-Fraktion im Landtag NRW erbeten. In ganz Nordrhein-Westfalen, so der Bericht, waren es von den rund 10.700 Kitas insgesamt 3991 Einrichtungen betroffen. Hierzu erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete André Stinka aus Dülmen: „Die Lage in den Kitas entspannt sich nach wie vor nicht.“

Beim Kita-Ausflug für bessere und sicherere Verkehrswege für Kinder, bemalten sie die für sie gesperrte Straße. (Foto: Archiv Werner Szybalski)

Unterfinanzierung durch das Land

„115 Einrichtungen in Münster mussten seit Jahresbeginn ihre Türe schließen oder Angebote reduzieren. Wie lange wollen sich die schwarz-grüne Landesregierung und die zuständige Familienministerin Josefine Paul das eigentlich noch anschauen? Die meisten Träger wissen sich aufgrund der Unterfinanzierung durch das Land nicht mehr anders zu helfen, als das Personal massiv herunterzufahren. Und Frau Paul schaut dabei zu, wie die Kitastrophe immer weiter ihren Lauf nimmt“, so der Sozialdemokrat aus Dülmen.

André Stinka, MdL aus dem Münsterland. (Foto: SPD NRW / Jens van Zoest)

Landesweit mussten seit Jahresbeginn von den etwas über 10.000 Kindertageseinrichtungen rund 4000 Personalunterdeckungen und die entsprechenden Folgen an das Land melden. Das zeigt, wie grundsätzlich das Problem ist und die Träger auf Kante genäht sind. „Es fehlt ihnen schlicht und ergreifend das Geld, um ausreichend Personal vorzuhalten. Daher brauchen wir schnell mehr finanzielle Unterstützung durch das Land und eine Reform des Kinderbildungsgesetzes, mit dem die Finanzierung der Kitas neu geregelt wird. Sonst fällt das System früher oder später in sich zusammen“, ergänzt Stephan Brinktrine, Oberbürgermeisterkandidat der SPD in Münster.

In ihrem Wahlprogramm einigte sich die SPD in Münster darauf insbesondere unterversorgte Stadtteile in den Fokus zu rücken, Kitaplätze auszubauen und weitere Beitragserhöhungen abzulehnen, damit Familien nicht zusätzlich belastet werden. Ein zentrales Problem bleibt der Fachkräftemangel. „Wir brauchen eine echte Fachkräfteoffensive: bessere Arbeitsbedingungen, mehr Ausbildungskapazitäten und bezahlbaren Wohnraum in Kita-Nähe – sonst stehen bald noch mehr Einrichtungen vor dem Aus“, erklärt Tanja Andor, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Münster.

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