Neugestaltung Berliner Platz

Umfeld für S-Bahn Münsterland wird mit Bahnhofswache geschaffen

Von Werner Szybalski

Die alten Postgleise am südwestlichen Eck des Hauptbahnhofes Münster sollen reaktiviert werden. Im Zuge des vor acht Jahren aus dem Hut gezauberten Konzeptes S-Bahn Münsterland wird ein neues Vorhaben präsentiert, ohne dass bislang in Sachen S-Bahn wirklich etwa Handfestes geschehen ist. Nun sollen zwei Gebäude, die ehemalige Post sowie das heutige Sparda-Bank, abgerissen werden, um anschließend ein zukunftsfähiges Konzept für den Berliner Platz umzusetzen. Zentral dabei ist die Schaffung der Bahnhofswache, dort wo heute noch das Bankgebäude neben dem Hamburger Tunnel steht.

Großer Bahnhof für eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zukunft des Berliner Platzes: Unterschrieben haben (v.l.n.r.) Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf, Bahnhofsmanager Michael Jansen, AREO-Geschäftsführerin Kerstin Südmersen, Architekt Peter Bastian, Oberbürgermeister Markus Lewe, Nils Winter vom NWL, Stadtbaurat Robin Denstorff und Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer. (Fotos: Werner Szybalski)

„Letter of Intent“ zum Bahnhof Münster unterzeichnet

Sicherheit stärken, Mobilität gestalten, das Quartier nachhaltig entwickeln: Mit einer gemeinsamen Absichtserklärung („Letter of Intent“) haben Stadt Münster, Polizei Münster, Deutsche Bahn, Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die Projektentwicklerin AREO die Weichen für eine umfassende Neugestaltung des Berliner Platzes am Hauptbahnhof gestellt. Mit Abriss bestehender und der Errichtung von neuen Gebäuden soll der Bahnhofsbereich weiter entwickelt werden. Zur Eröffnung einer gemeinsamen Pressekonferenz im Lublinzimmer des Stadtweinhauses erklärte am Freitagmittag Münster Oberbürgermeister Markus Lewe: „Eine denkwürdige PK, denn trotz unterschiedlicher Linien und auch Ziele sind wir alle zusammengekommen, um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.“ Damit meinte das scheidende Stadtoberhaupt wohl die gemeinsame Absichtserklärung, die kurz vor dem Pressegespräch unterschrieben worden war.

Der Hamburger Tunnel soll erweitert werden und Zugänge zu den Gleisen oberhalb der Unterführung bekommen.

Postgleise werden zum „Coesfelder Bahnhof“

Die Deutsche Bundespost hatte einen eigenen Gleisanschluss für ihr ehemaliges Postzentrum am Bahnhof. Sie liegen südwestlich im Bahnhofsbereich hinter dem ehemaligen Postgebäude und enden vor dem Bahnhofsgebäude in Höhe des Ende der südlichen Bahnsteige. Dieser Gleisanschluss soll zukünftig für die RB 63-Züge aus Coesfeld genutzt werden. Wie schon die Schnellbusse aus dem Kreis endet dann auch der Zug aus Coesfeld am Hauptbahnhof. Bislang fährt er nämlich auch bis zum Zentrum Nord.

Die Lokalpolitiker:innen seien informiert, betonte Stadt im Pressegespräch, dass die von Münsteraner Projektentwickler Areo verplanten rund 100 Millionen Euro nicht nur in Absprache mit den Unterzeichner:innen erfolge. Das ehemalige Postgebäude und das heutige Sparda-Bank-Gebäude sollen abgerissen werden. Sie sollen durch moderne Bauten ersetzt werden, die das Architekturbüro Peter Bastian aus Münster entworfen hat. Dabei sollen Räume für Dienstleistungen geschaffen werden. Ob auch Wohnungen gebaut werden, ist derzeit noch offen, scheint angesichts der in der Pressekonferenz gezeigten Pläne aber eher unwahrscheinlich.

Polizeiwache neben dem Hamburger Tunnel

In den Geschäftsräumen der Sparda-Bank neben dem Hamburger Tunnel soll eine Wache für die Landespolizei entstehen. Im Stockwerk darüber – auf Höhe der Gleise – sollen Räume für das Ordnungsamt (Kommunaler Ordnungsdienst, Verkehrsüberwachung und Fahrradkontrolldienst) entstehen. Landespolizei und Ordnungsamt werden Mieter beim Projektentwickler werden.

Das Umfeld des Hauptbahnhofs gilt auch in Münster als Kriminalitätsschwerpunkt, weshalb die gemeinsame Unterbringung von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) in dem Neubau am Berliner Platz ein zentraler Baustein der Entwicklung des Quartiers sei. „Die Sicherheit von Bahnhöfen steht bundesweit im Fokus der Deutschen Bahn, der Polizeien von Bund und Land wie auch der Kommunalen Ordnungsdienste. Mit unseren gemeinsamen Planungen an diesem Standort haben wir nun die Chance auf mehr Präsenz, kürzere Reaktionszeiten und ein gestärktes Sicherheitsgefühl“, erklärte Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. „Der enge Schulterschluss mit dem KOD eröffnet zudem neue Synergien im täglichen Einsatz.“

Stadtrat Wolfgang Heuer schloss sich an: „Die Unterbringung der uniformierten Außendienste – KOD, Verkehrsüberwachung und Fahrradkontrolldienst – in direkter Bahnhofsnähe ist ein strategisch überzeugender Schritt. Wir platzieren circa 100 Mitarbeitende des Ordnungsamtes an der richtigen Stelle und können den heutigen Standort an der Nieberdingstraße aufgeben.“

Der Entwurf des Architekten Peter Bastian sieht einen „Coesfelder Bahnhof“ auf den ehemaligen Postgleisen sowie zwei Neubauten anstelle der bestehenden Gebäude der Sparda-Bank und der ehemaligen Postdienststelle vor. Vorgesehen ist ein Hotel- und Dienstleistungsstandort mit möglicher Wohnnutzung sowie eine neue Polizeiwache und Räumlichkeiten für den Kommunalen Ordnungsdienst. (Grafik: PBA Peter Bastian Architekten)

S-Bahn Münsterland brauche Raum

„Die Entwicklung rund um den Berliner Platz ist ein Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Sie leistet einen aktiven Beitrag zur Mobilitätswende“, erklärte Stadtbaurat Robin Denstorff. „Die Reaktivierung der westlichen Gleisanlagen wäre ein zentraler Baustein für die mittel- bis langfristig erfolgende Umsetzung des S-Bahn Münsterland Konzeptes.“ Dem schloss sich der Oberbürgermeister an, der betonte: „Münster ist der Verkehrsknoten der Region. Wenn das S-Bahn-Netz funktionieren soll, brauchen wir auch den Raum dafür.“

Eine breite Treppe führe vom Gleis von Coesfeld durch das neue Gebäude anstelle der Post hinunter zum Berliner Platz. Über der zukünftigen Polizeiwache führe ein Gang zu Rolltreppen und Aufzügen, die den „Coesfelder Bahnhof“ mit dem Hamburger Tunnel barrierefrei verbinden würden.

Mehr als 50.000 Reisende am Hauptbahnhof und bald zusätzliche Kapazitäten innerhalb des Bahnhofsbereichs zwinge dazu, mit der geplanten Erschließung des Berliner Platzes auch die Aufenthaltsqualität dort deutlich steigern und so den Bahnhof nachhaltig zu entlasten.

„Die S-Bahn Münsterland wird künftig Straßen und Innenstädte entlasten, das Umland besser an die Stadt Münster anbinden und CO²-Emissionen deutlich verringern“, vermutet Nils Winter, Projektleiter „S-Bahn Münsterland“ beim NWL. Die Region wachse und der Hauptbahnhof Münster sei ein Nadelöhr. „Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung stellen wir eine wichtige Weiche für eine bedarfsgerechte Mobilität der Zukunft.“ Michael Jansen, Leiter des Bahnhofsmanagements Münster, ergänzte: „Die frühzeitige Ertüchtigung des Postbahnhofs schafft zusätzliche Kapazitäten und macht den Zugverkehr insgesamt flexibler und effizienter. Gleichzeitig können wir den barrierefreien Ausbau umsetzen und die geplanten Zugänge im Einklang mit dem S-Bahn Münsterland Konzept gezielt vorantreiben.“

Das ehemalige Postgebäude sowie das heutige Sparda-Bank-Gebäude am Hauptbahnhof sollen abgerissen und durch moderne Neubauten ersetzt werden. Oben die Ansicht von Westen auf die Bauten und unten der Blick von Norden in Richtung Kleine Bahnhofstraße mit dem Metropolis-Hochhaus rechts. Unter anderem soll es einen Gleiszugang vom Berliner Platz zu den westlichen Gleisabschnitten des Bahnhofsbereichs, dem ehemaligen Postbahnhof, geben. (Grafiken: PBA Peter Bastian Architekten)

In zwei Jahren soll der Bebauungsplan fertig sein, 2030 könnten dann die Gebäude dann stehen. Mit der S-Bahn-Anbindung – nicht dem Zug aus Coesfeld (!) n – dürfte es aber länger dauern.

„Dieses Projekt vereint sicherheitsrelevante Aspekte mit der Mobilitätswende und städtebauliche Qualität auf beispielhafte Weise. Es stärkt Münster als zentralen Verkehrsknotenpunkt der Region und macht den Bahnhof zu einem modernen, barrierefreien und einladenden Tor zur Stadt“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe zum Abschluss.

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Zum Ausdrucken VIELFALT! vom 23. Mai 2025

Heute wieder eine neue Selfprint-Ausgabe

VIELFALT! Das bunte Münster. Zum Ausdrucken und auch Onlinelesen. Im Originalformat (DIN A3) und auch in DIN A4 abrufbar!

Selfprint

Nach vier Jahren Pause gibt es wieder das Blättchen für öffentliche Angelegenheiten in gedruckter Form. Die VIELFALT! Das bunte Münster ist allerdings nicht mehr fremd gedruckt zu bekommen, sondern kann ganz selbständig zu Hause, im Büro oder im Copyshop selbst gedruckt werden.

Themen der aktuellen Ausgabe 25-04 vom 23. Mai 2025: Grün-rot-rot in Münster? Mehr Miteinander im Bahnhofsviertel. Stillstand in Rumphorst. Wegfall von 55 freien, kostenlosen Parkplätze am Rande des Kreuzviertels. 17. Grünflächenunterhaltung am morgigen Samstag (24. Mai 2025). Kurzmeldungen über Veganes Essen, neue WVG-Geschäftsführer, drohende Kürzung in der Freien Kulturszene, schnelles Internet im Dorf und die Demo gegen Rechts am 31. Mai. Hier im DIN A3-Format und DIN A4-Format zu finden.

Newsletter

Grundsätzlich erscheinen auf dieser Webseite täglich neue Beiträge. Wer möchte, kann den (geplant) zwei Mal in der Woche erscheinenden Email-Newsletter des lokalen Blättchen für öffentliche Angelegenheiten: VIELFALT! Das bunte Münster sich zusenden lassen. Bestellung und Abbestellung per Email.

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Klingende Promenade

17. Grünflächenunterhaltung

Am Samstag von 15 Uhr bis 18 Uhr wird die Promenade rund um Münsters Innenstadt wieder zur längsten Freilichtbühne Europas. Zum 17. Mal findet die Grünflächenunterhaltung statt. Über 80 Musikgruppen, Chöre und Solist:innen werden den Rundweg unter den 2000 Linden ihre Musik erklingen lassen.

Wolfram Goldbeck (v.l.) vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, Fritz Schmücker von Münster Marketing, Frauke Schnell, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Münster, Initiator und Aktionskünstler Thomas Nufer sowie Uwe Koch vom Sponsor Sparkasse Münsterland-Ost stellten das Programm vor. (Fotos: Werner Szybalski)

Kyrills Folgen brachten Thomas Nufer auf die Idee

Der „Jahrhundertsturm“ Kyrill warf Mitte Januar 2007 auch unzählige Bäume auf Münsters Promenade um. Dem Künstler Thomas Nufer trieb die „kahle“ Promenade nicht die Tränen in die Augen, sondern regte seine Synapsen an. Deren Tätigkeit führte zu Erstauflage der Grünflächenunterhaltung.

An drei Wochenenden im Juni 2007 gab es – schon veranstaltet vom Grünflächenamt – Freilichtkonzerte von über 70 Akteur:innen. Inzwischen hat sich die Teilnehmerzahl der Künstler:innen leicht auf 81 in diesem Jahr erhöht, aber der zeitliche Umfang massiv reduziert. Am Samstag, dem 24. Mai 2025, wird die Promenade von 15 Uhr bis 18 Uhr erklingen.

Für Wolfram Goldbeck vom städtischen Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit ist die Grünflächenunterhaltung unter den rund 2000 Linden auf „der längsten Freiluftbühne Europas“ ein Fest der Vielfalt. 81 Musikgruppen, Chöre und Solist:innen werden ein Potpourri an musikalischen Stilrichtungen präsentieren: Pop, Soul, Indie, Punk, Jazz, Marimba, Flamenco, schottische und irische Volksmusik, westafrikanischer Trommelsound.

Umweltfreundlich und kosten- und konsumfrei

Dabei ist Goldbeck ganz wichtig, dass bei der Grünflächenunterhaltung einfach „nur Menschen Musik machen“. Dies tatsächlich ohne große Hilfsmittel. Wolfram Goldbeck: „Kein Strom, keine Pommes, kein Bier – ohne Eintritt und ohne kommerziellen Konsum. Diese Veranstaltung ist umweltfreundlich, denn sie kommt ohne Müll, Konsum und laute Technik aus.“

Musikalischen Höhepunkte will das Duo „Ohrenschmalz“ mit Musik aus der Schellack-Ära erreichen. Die Gruppe „Lindy Hop“ entführt mit Charleston, Stepptanz und Swing in die 1920er-Jahre Nordamerikas. Der Singer-Songwriter Bert Fenber ist ebenso dabei wie die Improvisationsgruppe „Babel 3“ um Anna Stein. Auch die skurril wirkenden „Nieuwe Galukken“ aus den Niederlanden und die Düsseldorfer Banjoband spielen auf.

Am Coerdeplatz kann dem kleinsten Shantychor der Welt, den „Blosewinds“, gelauscht werden. Auch der singende Seemann und Kaphorner Eike Sauerbrei lässt ganz in der Nähe die Promenade ozeanisch klingen. Alpine Töne verbreiten die Alphornbläser aus Havixbeck und „die wohl feinste Blasmusik nördlich des Weißwurstäquators“ erzeugt das „Zuzel-Quartett“.

Kinder aus dem Musikprojekt „Little Stars“ präsentieren dazu Pop-Songs und eigene Kompositionen. Die „Banda-Bläser“ spielen Tango und Filmmusik direkt vor dem Zwinger, der an diesem Tag ebenfalls geöffnet ist – inklusive der Kunstinstallation von Rebecca Horn.

Doc Heynes „Trio Arte Varia“ schafft einen ungewöhnlichen Stil-Mix aus Klassik und Rock. Auch die Münsteraner Kultband „Die 3 Nikoläuse“ hat ihr Kommen zugesichert. Zudem ist der Gospel- und Worship-Chor „Praise“ dabei.

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Autoparkplätze müssen weichen

Regenwasserpumpwerk am Kreuzviertel

Die Stadt Münster baut am Lublinring / Ecke Kanalstraße, am Rande des Kreuzviertels westlich der Aa, aber durchaus schon im Bereich des ehemaligen Schlachthofs ein neues Regenwasserpumpwerk. Dies beschloss die Bezirksvertretung Münster-Mitte auf ihrer jüngsten Sitzung im Mai. Die Baumaßnahme soll 2026 starten und wird drei Jahre dauern, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Münster. Für das Regenwasserpumpwerk direkt an der Aa werden zahlreiche heute kostenfrei nutzbare Parkplätze wegfallen.

Im Eck von Kanalstraße und Lublinring soll ab 2026 ein neues Regenwasserpumpwerk entstehen. Der Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen hat den Neubau, der 5,2 Millionen Euro kosten soll, beschlossen. Der Bau des Pumpwerks soll ab Mitte 2026 beginnen und drei Jahre dauern.

Um für Wetterextreme bestmöglich vorbereitet zu sein, plant die Stadt Münster ein neues Regenwasserpumpwerk für das Kreuzviertel, Ecke Kanalstraße/Lublinring. (Foto: Stadt Münster / Patrick Schulte.)

„Eine unserer zentralen Aufgaben ist es, die vorhandene Infrastruktur für die anstehenden Herausforderungen durch den Klimawandel fit zu machen“, ordnet Stadtbaurat Robin Denstorff die Bedeutung des Neubaus ein. „Mit einem leistungsfähigen Regenwasserpumpwerk stellen wir bestmöglichen Schutz vor Überflutungen durch Starkregen oder Hochwasser sicher.“

Schutz durch leistungsfähiges Regenwasserpumpwerk

An der Kanalstraße soll unter dieser Zielsetzung ein neues Regenwasserpumpwerk zum Einsatz kommen, das bei extremem Starkregen möglichst viel Wasser aus dem Kreuzviertel ableitet. So kann es über die Münstersche Aa abfließen, auch wenn diese bereits einen hohen Pegel hat. Das Pumpwerk wird über eine hohe Leistungsfähigkeit verfügen. Die drei vorgesehenen Schneckenpumpen fördern jeweils zwei Kubikmeter pro Sekunde und könnten das Sportbecken eines Schwimmbades in nur zwei Minuten vollständig befüllen.

Die Anlage erfordert inklusive der notwendigen Versorgungs- und Betriebstechnik ein Gebäude in der Größe eines Mehrfamilienhauses mit nebenstehender Doppelgarage. Sie muss am tiefsten Punkt des Einzugsgebietes platziert werden, der an der Kreuzung von Kanalstraße und Lublinring liegt. Mit Bau des Pumpwerks reduziert sich dort die derzeit teilweise zum Parken genutzte Fläche. Wie der Bereich rund um das neue Pumpwerk zukünftig gestaltet und genutzt werden soll, wird gesondert entschieden.

Das neue Regenwasserpumpwerk ist am tiefsten Punkt des Einzugsgebietes geplant, an der Kreuzung von Kanalstraße und Lublinring. (Visualisierung: Stadt Münster)

Die Anforderungen an den geplanten Bau sind durchaus hoch: Es soll nicht nur funktionale und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden, aufgrund der zentralen Lage im Eingang des Kreuzviertels direkt an der Aa haben auch Städtebau und Ökologie eine besondere Bedeutung.

Während der Vorbereitung und der Durchführung der Baumaßnahmen wird die Verwaltung die Bürgerschaft anhand eines für das Projekt entwickelten Kommunikationsplans die jeweiligen Interessensgruppen frühzeitig und aktuell informieren.

Hier entsteht das neue Regenwasserpumpwerk. Die Parkplätze fallen dann ersatzlos weg. (Foto: Werner Szybalski)

„Trotz der Wirksamkeit aller baulichen Schutzmaßnahmen ist eine Botschaft wichtig: Die Dynamik von Wetterextremen können wir nicht gänzlich über technische und wasserwirtschaftliche Infrastrukturen in den Griff bekommen“, betont Denstorff. „Um diese kommunale Gemeinschaftsaufgabe zu leisten, müssen wir viele Hebel bedienen. Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur unter anderem durch einen bestmöglichen Gebäudeschutz, aber auch durch umsichtiges Verhalten eines jeden Einzelnen im Gefahrenfall.“

Zwei weitere Vorsorge-Bausteine komplettieren Prozess

Das geplante Regenwasserpumpwerk ist der erste von drei aufeinander aufbauenden Planungsschritten für einen bestmöglichen Überflutungsschutz im Kreuzviertel. Zudem sollen Maßnahmen an der Münsterschen Aa durchgeführt und die Regenkanalisation abschnittsweise vergrößert werden.

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Die Linke tritt runderneut an

Zweite Frau im OB-Rennen in Münster

Die Partei „Die Linke“ in Münster stellte sich am Wochenende für die Kommunalwahl am 14. September diesen Jahres in Münster auf. Wie die Linkspartei in den Sozialen Medien verkündete, wird sie auch eine Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin von Münster ins Rennen schicken: Dr. Katharina „Katja“ Martinewski. Damit sind zwei Frauen und bislang sechs Männer im Rennen um den zukünftigen Vorsitz im Rat der Stadt Münster sowie die Leitungsposition der Stadtverwaltung mit rund 8000 Mitarbeiter:innen. Die Linke ist aktuell in Fraktionsstärke (drei Ratsmandate) im Rat der Stadt Münster vertreten. Gemessen an dem sehr guten Ergebnis (12,5 Prozent der Stimmen) bei der Bundestagswahl im Februar in der Domstadt könnten die Linken im Frühherbst deshalb bis zu fünf Ratsmandate holen oder sogar ihre Mandatszahl verdoppeln.

OB-und Spitzenkandidatin auf der Ratsliste der Linken in Münster: Dr. Katharina „Katja“ Martinewski.

Wahlkampf nimmt Schwung auf. Bislang dominierten die „großen Drei“ den OB-Wahlkampf in Münster. Mit der Linken Katja Martinewski und Volt-Frau Maren Berkenheide dürfte der Wettbewerb um die kommunale Spitzenstellung eine neue Note bekommen. Zwar dürften Dr. Georg Lunemann, der für die CDU antritt, Tilmann Fuchs, der Kandidat der Grünen, und der Sozialdemokrat Stephan Brinktrine, dem von den Meinungsforscher:innen der Uni Münster aber nur Außenseiterchancen eingeräumt werden, die weiter Diskussion prägen, doch die beiden Frauen setzen sicherlich eigene Akzente. Ob dies auch Roland Scholle (Die Partei) und Franz Pohlmann (ÖDP), die noch Konkurrenz von ihrem Fraktionskollegen bekommen könnten auch gelingen wird?

Viele neue Gesichter

Aus der Reihe der ersten neun Plätze auf der Reserveliste – Direktmandate für Die Linke in Münster sind unwahrscheinlich – dürften die zukünftigen Mandatsträger:innen der Linkspartei in Münster kommen. Von den bekannt gewordenen Kandidat:innen sind nur Fatma K rana, die Ende vergangenen Jahres erneut in den Rat der Stadt Münster einzog, und vielleicht noch der frühere lokale Parteivorsitzende Olaf Götze, er sitzt derzeit für die Linke in den Aufsichtsräte der Stadtwerke Münster und der Bauwerke Münster, bringen bekannterweise lokalpolitische Erfahrung mit. Spitzenkandidatin der Linken ist Dr. Katja Martinewski, die OB-Kandidatin. Auf Platz drei ist die aktuelle Ratsnachrückerin Fatma Karana gelistet. Dazwischen steht mit Sebastian „Baas“ Nahrwold ein Kandidat auf der Liste, der zur Zeit keine Funktion im Rat oder seinen Gremien ausführt. Auch Jacob Bohé und Lara Bösche sowie Stefan Proske-Schnuppelius auf Platz sechs kommen aktuell für ein Ratsmandat in Frage.

Die Kommunalwahlkandidat:innen (und ihre aktuellen Ratsaufgaben) auf der Reserveliste der Linken für den Rat der Stadt Münster bei der Kommunalwahl am 14. September 2025:

  • OB-Kandidatin und Platz 1 der Reserveliste für den Rat der Stadt Münster: Dr. Katharina Martinewski (sachkundige Bürgerin im „Ausschuss für Gleichstellung“)
  • Platz 2: Sebastian „Baas“ Nahrwold ( – )
  • Platz 3: Fatma Karana (Ratsfrau, Ausschuss für Schule und Weiterbildung, Integrationsrat, beratendes Mitglied im Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien)
  • Platz 4: Jacob Bohé ( – )
  • Platz 5: Lara Bösche (Stellvertretende Mitglied im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Verbraucherschutz und Arbeitsförderung sowie im Beirat der Verbraucherberatungsstelle Münster)
  • Platz 6: Stefan Proske-Schnuppelius (sachkundige Bürger im Unterausschuss „Jugendhilfe und Fachkräfte“ und im Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien)
  • Platz 7: Jule Quest ( – )
  • Platz 8: Olaf Götze (Mitglied in den Aufsichtsräten der Stadtwerke Münster und der Bauwerke Münster)
  • Platz 9: Marie Syska (Mitglied in den Aufsichtsräten des Messe und Congress Centrum Halle Münsterland und der Wirtschaftsförderung Münster)
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Bald Castor-Transporte nach Ahaus?

Mahnwache und Demonstration

Am Montagmorgen (19. Mai 2025) sollen in Ahaus am Kreisverkehr Umbauarbeiten beginnen. „Es handelt sich um Tiefbaumaßnahmen externer Dritter zur Vorbereitung möglicher anstehender Castortransporte nach Ahaus und nicht um Baumaßnahmen der Stadt Ahaus“, stellt die Stadt in einer Pressemitteilung klar. Diese Bauarbeiten dauern bis zum 26. Mai 2025. Ab dann könnte in Ahaus die Schwertransporte, vor denen sich viele Menschen im Land fürchten und sie deshalb ablehnen, durch die Stadt fahren. Natürlich geht es geht um Castorbehälter mit Atommüll aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Jülich. Von dort sollen mit 152 Castor-Transporten über die Straße rund 300.000 hochradioaktive Brennelemente ins Atommüllzwischenlager nach Ahaus verbracht werden.

Seit Jahren kämpfen Anti-Akw-Aktivist:innen in Ahaus gegen weitere Castortransporte ins Atommüllzwischenlager vor den Toren der Stadt. (Foto: Archiv Werner Szybalski)

Dies möchten Demonstrant:innen morgen ab 9 Uhr mit einer Mahnwache am „Tobit-Kreisel“ in Ahaus und abends ab 18 Uhr mit einer Kundgebung vor einer öffentlichen Informationsveranstaltung der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH vor dem Rathaus in Ahaus verhindern. Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, unterstützt von „Sofa Münster“ (Sofortiger Atomausstieg), dem Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ und anderen Anti-Atomkraft-Initiativen, möchten mit dem Castor-Aktionstag und Petitionen die Transporte verhindern.

Brief an Bundesumweltminister geschrieben

Verschiedene Anti-Atomkraft-Organisationen haben gemeinsam an den neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider von der SPD geschrieben. Sie fordern ein Moratorium (Aufschub des Transportes zum Beispiel durch eine Verordnung des Ministers) für weitere Castor-Vorbereitungen. „Der hochradioaktive Atommüll wurde in Jülich erzeugt. Eine sichere Endlagermöglichkeit gibt es weiterhin nicht. Deshalb ist die Weiterlagerung in Jülich mit dem Neubau eines modernen Zwischenlagers bei uns in Jülich die verantwortungsvollste Option. 152 Castor-Transporte über die ohnehin maroden Autobahnen von NRW sind der falsche Weg, der nur neue, erhebliche Sicherheitsrisiken bringt. Bund und Land müssen sich endlich an einen Tisch setzen und in Jülich eine belastungsfähige Lagerperspektive schaffen“, erklärte auf der BI-Webseite Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“. Durch eine gründliche Neuprüfung des gesamten Vorhabens und ernsthafte Verhandlungen zwischen dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen ist für die Aktivist:innen die beschriebene Lösung ein realistischer Vorschlag.

„Wir setzen auf den neuen Bundesumweltminister Schneider. Er kann das Verfahren stoppen und für eine sachgerechte, langfristige Lösung sorgen. Hochradioaktiver Atommüll gehört nicht auf die Autobahn“, erklärte Felix Ruwe von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ auf ihrer Internetseite.

„Die geplanten Castor-Transporte sind unnötig und riskant“

Dr. Fabian Fahl

Atommüllzwischenlager in Ahaus. (Foto: Archiv Werner Szybalski)

MdB macht Druck

Auch der Aachener Bundestagsabgeordnete der Linken, Dr. Fabian Fahl, verlangt den Verzicht auf die Castor-Transporte. In einer Pressemitteilung machte der Klimaexperte deutlich: „Ich fordere die Aussetzung der Transporte nach Ahaus und die konsequente Weiterverfolgung der Neubauoption in Jülich. Kurzfristig mag dies teurer erscheinen, aber langfristig ist es die sicherere und nachhaltigere Lösung.“ Fahl ist der Überzeugung, dass die „Bevorzugung der Ahaus-Option eine primär politisch motivierte Entscheidung, die langfristige Sicherheitsaspekte außer Acht“ lasse. Da er Versäumnisse – offensichtlich auch bei der Landesregierung – sieht, stellte er gleich zu Beginn seiner Abgeordnetenzeit in Berlin eine Anfrage an die Bundesregierung, die noch von der Ampel beantwortet wurde.

Schon zuvor hatte Fahl am 11. April 2025 erklärt: „Die geplanten Castor-Transporte sind unnötig und riskant. Es ist nicht zu spät, den Atommüll in Jülich zu belassen und ein neues, sicheres Zwischenlager vor Ort zu errichten.“

Düsseldorf könnte die Transporte stoppen

Mitte April schrieb die wegen des Regierungswechsel in Berlin inzwischen ersetzte grüne Staatssekretärin Claudia Müller auf die Anfrage von Dr. Fabian Fahl, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags schon 2022 erklärt hätte, der Ausschuss fordere „die kostengünstigere Verbringung der Brennelemente nach Ahaus“, wenn das Land Nordrhein-Westfalen „die Mehrkosten eines Neubaus in Jülich nicht tragen möchte“. Dazu unterstrich Claudia Müller: „Eine solche Absichtserklärung seitens des Landes NRW ist der Bundesregierung nicht bekannt.“ Für Fahl schimmert da eine Möglichkeit durch, die Transporte aus der Landeshauptstadt, durch die die Castoren übrigens durchrollen sollen, zu stoppen.

Ende Juni vergangenen Jahres erklärte in Oberhausen die Landesdelegiertenkonferenz der Grünen, dass sie die Landesregierung ausdrücklich darin bestärke, „den Koalitionsvertrag bezüglich des Atommülls in Jülich umzusetzen und den Plan einer Verbringung der Castoren nach Ahaus zu verhindern.“ Liegt der Schwarze Peter denn allein bei der grünen Mona Neubaur, die als Landeswirtschaftsministerin in NRW für die Atomaufsicht zuständig ist?

„Minimierung von Atomtransporten“

Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag für NRW vereinbarten die Koalitionspartner sich für die „Minimierung von Atomtransporten“ einzusetzen. Dies gelte auch für Transporte aus Jülich ins rund 180 Kilometer entfernte Ahaus. NRW-Vizeministerpräsidentin Mona Neubaur wiederholt gebetsmühlenartig, dass sie keine politischen Mittel habe, um die Transporte ins Münsterland zu unterbinden. Allein die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) habe da das Heft des Handelns – zudem sei das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung für die Erteilung der Transportgenehmigung zuständig. Sie selbst, so Neubaur, sei eben „nur“ die Chefin der NRW-Atomaufsicht.

Versagen der Grünen und ihrer Ministerin

Am weitesten aus dem Fenster lehnt sich André Stinka, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Der Dülmener kann sich gut vorstellen, dass „wir im Sommer Transporte erleben könnten“, erklärte er gegenüber den Westfälischen Nachrichten. Inzwischen ist er aber, wie die Berliner Tageszeitung „taz“ berichtete, der Auffassung, dass ein „kompletten Versagen der grünen Landtagsfraktion – und von Ministerin Neubaur“ vorliege. Die Landesregierung müsse eigenes Geld in den Zwischenlager-Neubau in Jülich stecken, wenn sie denn zumindest in Teilen – siehe Parteibeschluss der Grünen und auch die Sicherheits- und Kostenbedenken des Innenministers Herbert Reul (CDU) – die Castor-Transporte verhindern wolle.

André Stinka, SPD Landtagsabgeordneter aus Dülmen, befürchtet schon Castor-Transporte in diesem Sommer. (Foto: SPD NRW / Jens van Zoest)
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Greenpeace kritisiert Edeka:

Tierleid und Klimakrise durch Billigfleisch

Greenpeace Münster demonstrierte am Samstagnachmittag (17. Mai 2025) in Coerde vor dem dortigen Edeka-Markt. Ziel des Protestes war weniger der örtliche Lebensmittelhändler als vielmehr der Lebensmittelkonzern. Insgesamt protestierte Greenpeace an diesem Tag in 40 deutschen Städten gegen den Primus der Supermarktketten in Deutschland. Am Donnerstag hatte Greenpeace Deutschland Fotos und Videos aus zehn unterschiedlichen Schweinemastställen der Haltungsform 2 in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen veröffentlicht, die ihnen von Tierschützer:innen zugespielt worden waren. In der Hälfte der Ställe wurde auch Fleisch für die Edeka-Marken „Gutfleisch“ und „meinLand“. Dies stände, so Greenpeace, im krassen Gegensatz zum Marketing auf den Webseiten von Edeka. Dort würde sogar mit einigen der betroffenen Höfe für mehr Tierwohl in der Fleischproduktion für Edeka geworben.

Greenpeace Münster demonstrierte am Samstagnachmittag vor dem Edeka-Markt in Coerde. (Foto: Werner Szybalski)

Mehr Greenpeace-Aktionen in den Außenstadtteilen

In Münster suchte sich Greenpeace den jüngst vergrößerten Edeka-Markt auf der Südseite der „Coe“, des zentralen Hamannplatzes mit dem „Coerdemarkt“, im Norden der Stadt aus. „Wir möchten in diesem Jahr verstärkt in die Außenstadtteile Münsters gehen“, erklärte Greenpeace Münster-Sprecherin Lina Engbring gegenüber der Redaktion. Dabei spiele es für den lokalen Ableger der weltweiten Umweltschutzorganisation weniger ein Rolle, dass die Unterstützung in der Innenstadt grundsätzlich für Greenpeace größer sei, noch dass die Bewohner:innen in den Außenstadtteilen häufiger dem Umwelt-, Natur-, Klima- und auch Tierschutz kritischer gegenüber ständen. „Das spielt für uns keine so wichtige Rolle, denn wir wollen möglichst alle in der Stadt erreichen“, unterstrich Engbring.

Die „armen Schweine“, die sich hinter dem Herz von Edeka versteckten, wurden von den Greenpeace-Mitgliedern in Coerde bildlich freigelegt.

Edeka handele anders, als sie werben

Bis 2045 wolle Edeka die Klimaemissionen um 90 Prozent senken, wussten die Greenpeace-Aktivist:innen zu berichten. Dazu müssten bis 2023 die Haltungsformen 1 und 2 aus den Kühlfächern bei Edeka verschwinden. Doch tatsächlich werbe Edeka auch aktuell mit diesem Billigfleisch um Kunden. „Dieser Weg ist genau der andere, als der, den sie zu beschreiten kund getan haben“, kritisierte in Coerde Lina Engbring.

Deshalb würde Greenpeace die Edeka-Kund:innen am Aktionstag über die tatsächliche tierquälerische und klimaschädliche Produktion von Billigfleisch für Edeka aufklären. „Über 80 Prozent des Fleischangebotes bei Edeka stammt noch immer aus diesem tierschutzwidrigen System und wird Woche für Woche mit Billigangeboten beworben“, erklärte Greenpeace in Coerde.

Lina Engbring riss das Edeka-Markenzeichen auseinander, damit die Realität für alle sichtbar wurde.

Die Greenpeace-Forderungen an Edeka:

  • Verbindlicher und vollständiger Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 bis 2030 für alle tierischen Produkte
  • Umfassende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung ohne Lücken
  • Sofortiger Werbestopp für Billigfleisch
  • Die Einführung einer ambitionierten Protein-Strategie für das gesamte Sortiment (bis 2030 mindestens 60 Prozent pflanzliche Proteinquellen)
  • Faire Verträge und Preise für Landwirt:innen
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Mitgliederversammlung

Münsters Grüne beschließen Kommunalwahlprogramm

Am Samstag (17. Mai 2025) beschlossen die Münsteraner Grünen ihr Wahlprogramm für die Kommunalwahlen im Herbst. Nach einem umfangreichen Erarbeitungs- und Beteiligungsprozess, wie die Grünen in einer Pressenotiz mitteilen, an dem viele Mitglieder mitgewirkt hätten, verabschiedete die Mitgliederversammlung nun das Programm.

Der Kreisverband der Grünen in Münster verabschiedete auf einer Mitgliederversammlung sein Kommunalwahlprogramm. (Foto: Grüne Münster)

Nachhaltige Politik mit sozialem Ausgleich

Für die anstehende Kommunalwahl setzen die Grünen auf eine nachhaltige Politik, die dabei auch sozialen Ausgleich in den Mittelpunkt stellt. In Anbetracht der Klimakrise machen die Grünen klar, dass Klimaschutz ein zentrales Thema in der Stadt bleiben muss, gleichzeitig setzen sie aber auf Anpassungsmaßnahmen, wie etwa mehr Grünflächen in der Stadt. Insgesamt haben die Grünen dabei die ganze Stadt im Blick und setzen sich beispielsweise für Mobilitätslösungen ein, die die Bedarfe aller Münsteraner*innen berücksichtigen. Auch das Thema Wohnraum für eine wachsende Stadt und alle Bevölkerungsgruppen spielt eine wichtige Rolle in dem Programm.

Der Grüne Oberbürgermeisterkandidat Tilman Fuchs kommentierte: „Ich bin froh, dass wir jetzt so ein starkes Programm für Münster aufgestellt haben. Nun freue ich mich darauf, in den kommenden Wochen mit allen Münsteraner*innen über unsere Ideen für ein noch lebenswerteres Münster ins Gespräch zu kommen.“

„Die Zukunft im Blick“

Die beiden Sprecher*innen des Grünen Kreisverbandes Birgit Wolters und Jörg Rostek ergänzten: „Durch den Beteiligungsprozess haben wir gezeigt: Wer Mitglied bei den Grünen in Münster ist, kann über die Zukunft der Stadt entscheidend mitwirken. Wir freuen uns sehr, den Menschen in Münster nun ein Wahlprogramm vorlegen zu können, das die Zukunft im Blick hat. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten innerhalb und außerhalb unserer Partei, die an diesem demokratischen Prozess teilgenommen und ihre Ideen, Kreativität und Zeit eingebracht haben.“

Ab Anfang Juni wird das Wahlprogramm der Grünen für alle Münsteraner*innen auf der Website der Münsteraner Grünen abrufbar sein.

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Kein Ständefest zum IDAHOBIT 2025 in Münster

Regenbogenstreifen als sichtbares Zeichen für Toleranz und Vielfalt in der Stadt

Am heutigen IDAHOBIT, dieser Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*phobie beziehungsweise -feindlichkeit wird seit 2005 jährlich am 17. Mai begangen, findet das angedachte Ständefest der Community auf der Stubengasse in Münster nicht statt. Gefeiert wurde gestern, als Oberbürgermeister Markus Lewe, unterstützt vom ersten schwulen Männerchor Münsters, Homophon, und zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf dem Hafenplatz den 100 Meter langen Regenbogenstreifen für mehr Toleranz und Vielfalt in der Stadt offiziell einweihte. Wie nötig das öffentliche Bekenntnis – auch in der Domstadt – ist, machen die aktuellen Hasskommentare zum Regenbogenstreifen in den Sozialen Medien deutlich.

Bei der Einweihungsfeier des Regenbogenstreifen auf dem Hafenplatz sang Homophon. Der älteste Schwulenchor Münsters hatte die Installationdes Zeichens für Toleranz und Vielfalt auf den Weg gebracht. (Fotos: Werner Szybalski)

13 Farbbalken für gesellschaftliche Diversität

Der Regenbogenstreifen führt 100 Meter que(e)r über den Hafenplatz vor dem Gebäude der Stadtwerke Münster.

Der Regenbogenstreifen auf dem Hafenplatz ist in den Farben der sogenannten „Progress Pride“-Flagge gestaltet. Inzwischen umfasst diese 13 verschiedene Farbbalken. Neben den sechs Regenbogenfarben symbolisieren die sieben weiteren Farben die Breite der gesellschaftlichen Diversität. Dabei stehen Schwarz und Braun gegen Rassismus, Rosa, Hellblau und Weiß für die Rechte von trans*Personen sowie Lila und Gelb für die Sichtbarkeit von inter*Menschen.

Die Idee für den Regenbogenstreifen stammt vom schwulen Männerchor „Homophon“, der diese Installation schon 2021 vorschlug.

Der Hafenplatz wurde auch in Erinnerung an Malte C., der Transmann wurde nach dem Christopher Street Day 2022 in der Nähe erschlagen, als Standort ausgewählt.

Obwohl der Rat der Stadt Münster, deren Fraktionen am Freitag alle auf dem Hafenplatz „Flagge zeigten“, mit der Installation das Engagement der Stadt für eine fortwährende Unterstützung und Sicherung der LSBTIQ*-Rechte in Münster will, musste für die Kosten in Höhe von 18.000 Euro nicht ins städtische Finanzsäckchen gegriffen werden. Finanziert wurde das Projekt ausschließlich durch externe Mittel, die die Stadtwerke Münster, die VR Bank Westfalen-Lippe und BASF Coatings aufbrachten.

Oberbürgermeister Markus Lewe sprach anlässlich der offiziellen Einweihung des Regenbogenstreifens am Freitag auf dem Hafenplatz.

„Sichtbare Zeichen setzen“

CDU-Ratsherr Meik Bruns, gleichstellungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, verdeutlichte am Rande der Einweihungsfeier gegenüber unser Redaktion: „Wir setzen hier ein sichtbares Zeichen der Toleranz für alle queeren Menschen, die selbstverständlich zu unserer Stadtgesellschaft gehören.“ Er verwies auf Initiativen seiner Fraktion wie die regenbogenfarbene Sitzbänke als Zeichen für Vielfalt und Toleranz zum Beispiel in der Windthorststraße, auf die finanzielle Unterstützung des Schwulenzentrums (KCM) am Hawerkamp sowie auf würdigende Infotafeln am Anne-Henscheid-Weg und am Rainer-Plein-Weg. Auch die Einberufung einer „Konferenz zur Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen gegen queere Menschen“ gehöre zu diesem Konzept. Zudem unterstütze die CDU-Ratsfraktion auch den Aktionsplan zur Gleichstellung aller sexueller Identitäten in Münster. Wie notwendig dies alles ist, zeigen hässliche Kommentare – auch aus Münster – bei der Berichterstattung über den Regenbogenstreifen in den Sozialen Medien.

CDU-Ratsherr Meik Bruns verdeutlichte am Rande der Feierlichkeiten, warum es auch in Münster so wichtig sei, „ein sichtbares Zeichen der Toleranz für alle queeren Menschen, die selbstverständlich zur Stadtgesellschaft gehörten“ zu setzen.

Stadt schließt Kommentarfunktion wegen Hassbotschaften

Die Stadt Münster veröffentlicht auch selbst in den Sozialen Medien. Auf Facebook wurde zum Bericht über die Installation des Regenbogenstreifens nach Hasskommentaren die Kommentarfunktion abgestellt. Die Stadt schreibt: „Wir haben hier viele unterstützende wie auch kritische Reaktionen erhalten. Viele von euch haben dabei ihre Meinungen konstruktiv und respektvoll ausgetauscht, vielen Dank dafür! Leider haben sich aber auch viele beleidigende Kommentare angesammelt, die nicht nur gegen die Netiquette verstoßen, sondern auch die Grenzen der Meinungsfreiheit verletzen. Da wir diese hohe Anzahl der Verstöße nicht rund um die Uhr moderieren können, haben wir die Kommentarfunktion unter diesem Post vorerst geschlossen.“

Ständefest wurde abgesagt

„Schweren Herzens müssen wir unser für den 17. Mai geplantes Ständefest absagen. Missverständnisse in der Kommunikation sind dafür verantwortlich, dass wir dieses Projekt nicht umsetzen können. Niemand bedauert das mehr als wir und wir entschuldigen uns für eventuelle Unannehmlichkeiten. Gleichzeitig nutzen wir den derzeit sehr guten Austausch mit dem Ordnungsamt, um den IDAHOBIT 2026 anzumelden“, erklärte Jan Mittelstaedt, Vorstandsmitglied des Vereins CSD Münster, auf Nachfrage unserer Redaktion.

Es wird am IDAHOBIT 2025 immerhin von 11 Uhr bis 16 Uhr zwei Stände des CSD-Vereins auf der Stubengasse geben. An diesen Ständen wollen die Vereinsmitglieder auch um neue Aktive werben, denn nach Aussage von Jan Mittelstaedt benötigen sie mehr „Human Power“, um ihre Projekte für die Queere Community umsetzen zu können. Zudem machen sie natürlich Werbung für den CSD mit Demo und Ständefest in Münster. Beides findet am 30. August 2025 statt.

Viel lokale Prominenz aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, im VfL-Dress SPD-Ratsherr Thomas Kollmann aus Kinderhaus, erschien zur Feierstunde.

Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*und Trans*phobie (IDAHO)
Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*phobie beziehungsweise -feindlichkeit, kurz IDAHO, wird seit 2005 jährlich am 17. Mai von homosexuellen, später auch bisexuellen, trans*und inter*geschlechtlichen Menschen, als Aktionstag begangen, um durch Aktionen, mediale Aufmerksamkeit und Lobbying auf die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen hinzuweisen, die in ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität oder durch ihre Körper von der Heteronormativität abweichen.
Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Trans*geschlechtlichkeit wurde erst 2018 von der WHO als Krankheit gestrichen.

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Neue Polizeiwache am Bahnhof?

Grüne werben für „koordiniertes Miteinander“ im Viertel

„Das Bahnhofsviertel in Münster ist – wie in anderen Städten auch – durch Vielfalt geprägt.“ Anne Herbermann, grüne Ratsfrau im Bahnhofsviertel und Bezirksvertreterin in Münster-Mitte, verdeutliche am Freitagmittag in einem Pressegespräch, warum sie persönlich, aber auch der grüne OB-Kandidat Tilman Fuchs, nach der positiven Entwicklung der Ostseite des Hauptbahnhofes nun eine solche auch für die zur Stadt gewandten Seite erhofft. Unübersehbar gäbe es im Westen – aus Innenstadtsicht quasi vor dem Bahnhof – noch größere Probleme, die, so die Grünen Münster, „nicht weiter ausgesessen werden dürfen.“

Die Grünen in Münster, im Bild Simon Haack, OB-Kandidat Tilman Fuchs (M.) und Ratsfrau Anne Herbermann, die Umgestaltung vor dem Hauptbahnhof beschleunigen. (Fotos: Werner Szybalski)

Zukunft des Bahnhofsviertel soll „Chefsache“ werden

Anne Herbermann verdeutlichte, dass sich bei den Ratsanträgen der Grünen in den Jahren 2022 und 2023, mit denen aus ihrer Sicht sehr viel Positives erreicht wurde, gezeigt hätte, dass sich in der Stadtverwaltung etwas ändern müsse, wenn zielgerichtet und effizient in der Stadtentwicklung gearbeitet werden solle: „Bei unseren Anträgen zum Bahnhofsviertel und auch bei einer kürzlich erstellten Verwaltungsvorlage für das Bahnhofsviertel waren elf städtische Ämter oder Einrichtungen bei der Umsetzung involviert. Dies führte häufig zu Problemen, da niemand die Verantwortung übernehmen wollte.“ Sie setzte deshalb voll auf den Wahlsieg des grünen OB-Kandidaten Timan Fuchs, der die weitere Aufwertung des Viertels dann zur „Chefsache“ erklären soll.

Der im Südviertel lebende Steinfurter Sozialdezernent Fuchs, der sehr gute Chancen hat, bei der Kommunalwahl am 14. September diesen Jahres in Münster zumindest in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Münster zu kommen, will diese Aufgabe im Falle seiner Wahl annehmen: „Wir brauchen in der Stadtverwaltung eine klare Verantwortlichkeit aus einer Hand.“

Bei verschiedenen Runden Tischen und auch in anderen Foren fände schon ein breiter Austausch im Viertel statt, verdeutlichte Anne Herbermann, dass es „aber seitens der Stadt an einer übergeordneten voll-verantwortlichen Stelle, die die verschiedene Aktivitäten stringent koordinieren und wirksame Entscheidungen treffen“ könne fehlen würde. Die Grünen wollen daher eine zentrale Koordinierungsstelle mit enger Anbindung an den Oberbürgermeister einrichten. Diese Instanz solle mit eigenen Finanzmitteln ausgestattet werden, um auch tatsächlich schnelle Handlungsoptionen umsetzen zu können.

Die polizeilichen Kontrollen und die Videoüberwachung wie hier in der Windthorststraße ist rund um den Hauptbahnhof in Münster schon sehr intensiv. (Foto: Archiv Werner Szybalski)

Grüne denken über ein „Polizeiwache Hauptbahnhof“ nach

Um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken, möchten die Grünen eine neue Polizeiwache am Hauptbahnhof errichten. „Neben der Präsenz von Drogenkonsument:innen ist das Bahnhofsviertel auch ein Schwerpunkt von (Drogen)Kriminalität geworden“, schreiben die Grünen in der beim Gespräch verteilten Pressemitteilung. Die Sicherheitslage im Bahnhofsviertel müsse verbessert werden: „Auch hier vermissen wir Tempo und Entscheidungsfreude. Wir wollen, wie schon länger von uns Grünen gefordert, im direkten Umfeld zum Hauptbahnhof eine gemeinsame Wache von Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) schaffen und so die Präsenz von Sicherheitskräften erhöhen und niedrigschwelliger gestalten.

Die ehemalige Post am Bahnhof kommt für die Grünen, die auch den Leerstand im Viertel aktiv bekämpfen möchten, als möglicher Standort für die von ihnen erwünschte „Polizeiwache Hauptbahnhof“ in Frage.

Drogenberatung und Streetwork ausbauen

Ziel sei es, so Tilman Fuchs, die Zusammenarbeit der Polizei mit den kommunalen Behörden durch solche Maßnahmen erheblich zu verbessern. So habe es in der Drogenszene, verdeutliche Simon Haack im Pressegespräch, mit der Zunahme des Crack-Konsums eine deutliche Veränderung auch in Münster gegeben: „Leider auch mit mehr Aggression und Störungen.“ Gleichzeitig würden die Drogenkonsumierenden mehr Hilfeleistung und Unterstützung benötigen. Die Drogenberatungsstelle Indro leiste sehr wertvolle Arbeit, stoße aber zunehmend an Kapazitätsgrenzen – auch beim Raumangebot. Haack: „Wir wollen endlich adäquate größere Räumlichkeiten für Indro zur Verfügung stellen und dazu die Verhandlungen mit den privaten Immobilienbesitzern am Bremer Platz zügig abschließen.“

Toilettensituation verbessern, Vielfalt sichern und Leerstand verringern

Eine vielfältige Mischung von Handel, Gastronomie, Wohnen und Arbeiten sei gerade für das Bahnhofsviertel besonders wichtig. Attraktive Angebote durch Einzelhandel und Gastronomie wären Anziehungspunkte für Frequenz und Belebung – Leerstand ist schädlich. „Wir brauchen darum schnelle Reaktionsfähigkeit bei Immobilienleerständen“, schreiben die Grünen.

Das Viertel habe bereits eine hohe Dichte von Unterkünften für Obdachlose oder Menschen in besonderen Krisensituationen. Diese Unterkünfte spielten eine zentrale Rolle bei der notwendigen Unterstützung. Zugleich müsste die Politik im Blick behalten, dass die Balance gehalten und das Viertel nicht überlasten würde.

Auf der Westseite des Hauptbahnhofs gäbt es aktuell keine öffentlich zugängliche Toilette, verdeutlichte Anne Herbermann: „Selbst in der Urbanstraße sinkt der Wohnwert durch Urin und Fäkalien im Eingangsbereich der Häuser. Dieser Zustand ist inakzeptabel. Das Toilettenkonzept für die gesamte Stadt ist von der Verwaltung für den Mai 2025 angekündigt, gewiss nicht zu früh. Die Folgen stinken buchstäblich zum Himmel.“

Seit Jahren ein Dauerbrenner in der politischen Diskussion – der Hamburger Tunnel.

Bahnhofsviertel für alle

„Im Bahnhofsviertel treffen sehr verschiedene Gruppen von Menschen aufeinander – sie alle gehören zu unserer Stadt“, ist den Grünen klar, dass „die unbestreitbar vorhandenen Probleme rund um den Bahnhof nicht alleine mit Repression“ gelöst werden könnten. Auch sei klar, dass Anwohner:innen, Reisende – überhaupt alle – ein Recht darauf hätten, sich sicher, angstfrei und unbelästigt im Bahnhofsviertel aufzuhalten. Der Anspruch der Grünen sei, „dass alle sich am Hauptbahnhof wohlfühlen und dass die dazu notwendigen sozialen, hygienischen, stadtplanerischen und ordnungsrechtlichen Maßnahmen zu mehr Mit- statt Gegeneinander in unserer Stadt führen.“

Vor Jahrzehnten ein Angstraum am Bahnhof. Die ehemalige Straßenunterführung für Fußgänger:innen ist nun der Zugang zur Fahrradstation.

Abschließend erklärte OB-Kandidat Tilman Fuchs: „Das von uns vorgelegte Papier »Koordiniertes Miteinander: Bahnhofsviertel für alle« dient zunächst als Gesprächsgrundlage.“

Die Aufenthaltsqualität im Bahnhofsviertel möchten die Grünen deutlich verbessern.
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