„Wir sehen die Chancen, nicht die Risiken“
Von Christoph Theligmann
Die Stimmung beim SC Preußen Münster ist vor dem Auftaktspiel der neuen Zweitliga-Saison 2025/26 gegen den Karlsruher SC von vorsichtigem Optimismus geprägt. Cheftrainer Alexander Ende, der seinerseits sein Debüt auf der Trainerbank der Preußen geben wird, gab sich bei der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag betont gelassen, entschlossen – und vor allem: positiv.

„Wir sehen die Chancen, nicht die Risiken“, betonte Ende mehrfach, als er auf das erste Pflichtspiel am Samstag (Anstoß: 13 Uhr) in Karlsruhe angesprochen wurde. Der Satz könnte zum Motto einer Saison werden, in der für den traditionsreichen Vorjahresaufsteiger aus Westfalen der Klassenerhalt wieder oberstes Ziel bleibt – aber mit einem Plan, der über das bloße Vermeiden hinausgeht.
Luxusproblem statt Personalsorgen
Zwar muss Münster zum Saisonstart auf vier Spieler verzichten, darunter auch auf Marcel Benger, den „Anker“ im defensiven Mittelfeld, dessen Fehlen laut Ende „schon wehtut“. Doch von Panik keine Spur. Ende sprach von einem „Luxusproblem“ – schließlich sei der Kader auf allen Positionen doppelt besetzt. Selbst personelle Ausfälle ändern also wenig an der Haltung des Trainers: „Uns wird nichts aus der Bahn werfen.“
Diese Haltung spiegelt sich auch in der Nominierung von Tidiane Gueye wider. Der 23-jährige Mittelfeldspieler aus dem U 23-Kader hat sich mit starken Leistungen in der Vorbereitung in die erste Mannschaft gespielt. Ende lobte seine „Energie, seine Frische“ und hob hervor, wie angenehm es sei, „dass er nicht verkopft spielt.“ Mit einem gewissen Stolz wies der Cheftrainer darauf hin, dass diese Personalentscheidung exklusiv auf dieser Pressekonferenz bekannt gegeben wurde – und ließ durchblicken, dass „Tidi“ keine Verlegenheitslösung, sondern eine echte Verstärkung sein könnte.
Mut, Flexibilität – und Respekt vor dem Gegner
Im Zentrum von Endes Ausführungen stand die Philosophie, mit der er seine Mannschaft in die Liga führen will: Mutiger Fußball, auch auf die Gefahr hin, dass einzelne Fehler passieren. „Diese sollen nicht entmutigen“, so der 45-Jährige. Vielmehr gehe es um „totale Flexibilität“. Man wolle den Gegner – unabhängig vom System – aktiv bespielen. Auch ein mögliches Abweichen des KSC vom üblichen 5-2-1-System mache ihm keine Sorgen.
Ein besonderes Augenmerk richtete Ende auf Karlsruhes Trainer Christian Eichner. Mit sympathischen Worten erinnerte er sich an einen gemeinsamen Lehrgang in der Vergangenheit und lobte seinen Kollegen ausdrücklich – ohne dabei den sportlichen Wettbewerb aus dem Blick zu verlieren.
Fans und Favoriten: Eine Liga mit Format
Rund 2300 Karten stehen den Preußen-Fans für das Spiel im Wildparkstadion zur Verfügung – 1550 waren bis Donnerstagmittag bereits verkauft. Ein Zeichen dafür, dass die Euphorie in Münster lebt und atmet – trotz des realistischen Saisonziels, das Ende am Ende der Pressekonferenz klar formulierte: „Der Alexander Ende.“ Jede weitere Saison in der 2. Liga sei für den Verein ein Baustein nachhaltiger Entwicklung, sagte Ende und verzichtete bewusst auf kühne Versprechungen.
Mit Blick auf die Favoritenrolle in der Liga nannte Ende Hannover 96 („bärenstarker Kader“), Hertha BSC („wollen nochmal nachlegen“) und Holstein Kiel. Namen, die zeigen, welch hohes Niveau in dieser Spielzeit in Deutschlands zweithöchster Spielklasse herrscht – und gegen die sich der SC Preußen Münster behaupten will, mit Kampfgeist, klarem Plan und einem gesunden Selbstverständnis.
Fazit
Alexander Endes Auftritt vor der versammelten Presse war mehr als eine Pflichtübung – es war ein Statement. Der neue Cheftrainer lässt keinen Zweifel daran, dass er die Liga mit Respekt, aber nicht mit Ehrfurcht betritt. Seine Botschaft an Mannschaft, Fans und Umfeld ist eindeutig: „Wir wollen mutig spielen. Wir wollen bleiben. Und wir glauben an unsere Chance.“
Am Samstag beginnt die Reise.



Ich war wirklich geschockt wie wenig Menschen zur Einweihung dieses bunten Zebrastreifens zur offiziellen Eröffnung kamen. Münster ist bunt. Und…