Kundgebung und Unterschriftensammlung

Umbenennung der Danziger Freiheit in „May-Ayim-Platz“


Als Sylvia Brigitte Gertrud Opitz, deren Spitzname zu Schulzeiten „May“ war, 1979 an der Friedensschule in Münster ihr Abitur ablegte, ahnten vermutlich nur wenige Mitschülerinnen und Lehrerinnen, dass die junge Frau weltweit Beachtung als Lyrikerin und Kämpferin für Schwarze (nicht nur) in Deutschland finden würde.

Anfang Mai wäre May Ayim, wie sich die Dichterin später nannte, 60 Jahre alt geworden. „Ihre Zeit bei den Adoptiveltern in Münster war sicherlich nicht das, was wir allen Kindern wünschen – ein glücklicher, unbeschwerter Lebensabschnitt. May Ayim hat aus dem in Münster erlebten Rassismus ihre kämpferische Kraft gewonnen und mit Kunst und Aktionen für Afrodeutsche und gegen Rassismus gekämpft“, erklärte Werner Szybalski (Münster Liste – bunt und international), der Initiator der Umbenennung in May-Ayim-Platz.

Google Deutschland (die WN und DER SPIEGEL berichteten) ehrte May Ayim am 27. Februar 2018 dafür mit einem eigenen Doodle. (Bild: google.de/spiegel-online.de)

Szybalski greift damit einen GO24-Antrag von Hugo Elkemann (Friedenskooperative Münster) auf, mit dem im vergangenen Jahr die Entfernung des auf Geheiß der Nationalsozialisten 1934 vergebenen Namens der ehemaligen Straßenbahnstation an der Warendorfer Straße verlangt.

„Gerade in unseren Zeiten, wo weltweit der Rassismus immer offener und brutaler gezeigt wird, sollte die Friedensstadt Münster sich von dieser großdeutschen Last befreien und mit der Ehrung von May Ayim ein klares Zeichen für ein offenes, antirassistisches und internationales Münster setzen“, betonte Werner Szybalski, der am Samstag (6. Juni) zwischen 11 Uhr und 13 Uhr – unterstützt unter anderem von der Afrika Kooperative Münster – an der Danziger Freiheit Unterschriften für den ergänzenden GO24-Antrag an die Bezirksvertretung Münster-Mitte sammeln wird.

Unterschriften können auch online unter www.bunt-und-international.de geleistet werden.

„Wir wollen die Internationalität unserer Stadt betonen und in Münster nicht an deutsche Überheblichkeit erinnern!“

Dr. Georgios Tsakalidis

Georgios Tsakalidis, Oberbürgermeisterkandidat der Münster Liste – bunt und international, ist schon seit Jahrzehnten unter anderem im Integrationsrat der Stadt Münster für Menschen mit Migrationsgeschichte aktiv: „Wir müssen uns für ein solidarisches Miteinander in unserer Stadt einsetzen.“ Dies gelte für alle Menschen, die in Münster leben. Ausgrenzung schadet der kommunalen Gemeinschaft.