Bezirksvertretung Münster-Mitte schafft Haltestellennamen „Danziger Freiheit“ ab
Ein später, aber trotzdem wichtiger Sieg gegen den Nationalsozialismus in Münster und für die Freiheit der Stadt Danzig. 75 Jahre nach der Niederlage des faschistischen deutschen Regimes beseitigt endlich auch Münster ein Erbe großdeutschen, nationalistischen Denkens. Die Danziger Freiheit, Endhaltestelle der Buslinie zwei, wird umbenannt. Damit wird der vielfach unterstützte Antrag der Friedensgruppen aus Münster umgesetzt. Leider wird der Platz ohne Wohnanschrift nicht umbenannt. Offen ist, wie die Endhaltestelle zukünftig benannt werden wird.
May Ayim muss geehrt werden
Die Münsterliste – bunt und international begrüßt den Beschluss der Bezirksvertretung. Allerdings ist für die Kommunale Wähler*innen-Vereinigung ihr GO-Antrag an die BV Mitte nicht erledigt. „Der Wegfall der Haltestellenbezeichnung Danziger Freiheit ist gut und wichtig, kam allerdings Jahrzehnte zu spät. Mit der Tilgung eines großdeutschen Gebietsanspruchs in unserer Stadt geben wir uns aber nicht zufrieden. Wir werden weiter für Erinnerungsorte an die Universalität Münsters im öffentlichen Raum streiten. Die in Münster aufgewachsene Lyrikerin, Vorkämpferin für Inklusion und Mitbegründerin der „Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland“, May Ayim, lebte mehr als eineinhalb Jahrzehnte in Münster. May Ayim und ihr Wirken steht für die Kämpfe der rassistisch Ausgegrenzten. Münster sollte ein deutliches Zeichen setzen und die ehemalige Abiturientin der Friedensschule öffentlich ehren“, erklärte Werner Szybalski, Co-Sprecher der Münsterliste.
Die Mitgliederversammlung der Münsterliste hatte Mitte November beschlossen, weiter für einen May-Ayim-Platz in Münster zu kämpfen. „Die Bushaltestelle Danziger Freiheit wird nun nicht in May-Ayim-Platz umbenannt. Um die in Münster aufgewachsene Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Afrodeutschen dennoch gewürdigt zu bekommen, wollen wir – möglichst gemeinsam mit vielen Verbündeten – mit einem Einwohner*innenantrag an den Rat der Stadt Münster die öffentliche Ehrung durchsetzen“, berichtete Werner Szybalski.