Kein Platz für Schwurbler*innen

Seit Monaten versammeln sich montags um 18 Uhr auf dem Domplatz Menschen, die zunächst gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie demonstrierten. Schon seit Beginn dieser Aktionen standen rechtsradikale Kreise Pate und meldeten zum Beispiel die Aktionen als öffentliche Versammlung an. Das Münsteraner Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ unter Leitung von Carsten Peters vom DGB Münster protestiert vor jeder Montagsversammlung der Schwurbler*innen mit einer Mahnwache.

Früher trafen sich die Gegner*innen der Schwurbler*innen auf dem Prinzipalmarkt. Seit Monaten „empfängt“ das Bündnis, die „Schwurbel Busters“, gegen Rechts engagierte Einzelpersonen und deshalb auch Vertreter*innen der Münsterliste die Montagsspaziergänger*innen direkt am Domplatz. Auch am kommenden Montag wird wieder ab 17.30 Uhr gegen den Aufzug der nach rechts offenen Spaziergänger auf dem Michaelisplatz protestiert.

Münsterliste demonstriert montags mit gegen Verschwörungsideologien und Antisemitismus

Mats Reißberg, Vorstandsmitglied der Münsterliste. (Fotos: Werner Szybalski)

Mats Reißberg, Gründungs- und Vorstandsmitglied der Münsterliste, ist seit Beginn nahezu jeden Montag beim Anti-Schwurbler*innen-Protest dabei. Mit seinen selbst gefertigten Plakaten, die in der dunklen Jahreszeit von ihm auch schon mal beleuchtet werden, macht er seine von Solidarität geprägte Position bei der Mahnwache deutlich.

Am Montag (29. August) will Mats Reißberg bei der Mahnwache ab 17.30 Uhr auf dem Michaelisplatz auch selbst das Mikrofon in die Hand nehmen.

Mit vielen anderen begleitet er zudem regelmäßig den Montagsspaziergang der Schwurbler*innen, um an mehreren Stellen in der Stadt den Teilnehmer*innen den Protest vor Augen zu führen. Wie auch Carsten Peters warnt Mats Reißberg und mit ihm die Münsterliste eindringlich vor der zunehmenden Vereinnahmung von Krisenprotesten durch extreme Rechte.

Die Schwurbler*innen sorgen montags für Überstunden bei der Polizei.

Keinen Platz für Reichsbürger*innen, AfD oder militanten Nazis

Bündnissprecher Carsten Peters: „Wir werden auch am 29. August wieder deutlich machen, dass es in Münster keinen Platz für Verschwörungsideologien, Antisemitismus und die extreme Rechte – egal ob in Form von Reichsbürger*innen, AfD oder militanten Nazis geben darf.“

Das Bündnis warnt vor einer Vereinnahmung sich anbahnender Krisenproteste durch die extreme Rechte: „Der Protest gegen ungerecht verteilte Lasten der aktuellen Krisen ist berechtigt – das ist aber kein Grund, gemeinsame Sache mit der extremen Rechten zu machen und dieser eine Bühne zu bieten. Es ist stattdessen an der Zeit für eine solidarische Bewältigung der aktuellen und kommenden Verteilungsfragen zu kämpfen.“

Die nächste Mahnwache des Bündnisses Keinen-Meter-den-Nazis gegen Verschwörungsideologien und Antisemitismus findet am kommenden Montag, den 29. August, um 17.30 Uhr auf dem Michaelisplatz statt.

Der Zulauf bei den nach rechts offenen Montagsspaziergängen der Schwurbler*innen hat zwar inzwischen deutlich nachgelassen, aber zuletzt zogen noch immer 125 Demonstrant*innen für ihre Verschwörungstheorien durch Münsters Innenstadt.