Auch die Münster Liste hat Antworten

Fragen des Stadtsportbundes Münster (SSB) gingen nur an die Ratsfraktionen

Sport ist für viele Münsteraner*innen ein wichtiger Teil ihres Lebens. Sehr viele Menschen betreiben Sport in einem der rund 200 Vereine in Münster. Diese sind stadtweit seit über hundert Jahren im Stadtsportbund Münster (SSB) zusammengeschlossen. Natürlich ist dieser Lobbyist der Bewegung überparteilich. Für die Münster Liste – bunt und international ist aber gerade der SSB von besonderer Bedeutung, denn gemeinsam mit ihm möchten die Buntinternationalen einen ersten Schritt in Richtung „Kommune selbst verwalten“ in Münster machen.

„Sportrat“ statt Sportausschuss

Aus dem Sportausschuss des Rates soll ein selbstverwalteter „Sportrat“ werden. Die Mitglieder des „Sportrates“ sollen von der Mitgliederversammlung des Stadtsportbundes gewählt oder auch ausgelost werden. Die „Amtszeit“ eines Mitgliedes des „Sportrates“ beträgt grundsätzlich drei Jahre. Jedes Jahr wird ein Drittel der Mitglieder neu gewählt oder gelost. Dieses Gremium soll nicht nur den Sportausschuss ersetzen, sondern viel mehr Eigenentscheidungsrechte und natürlich ausreichende Finanzmittel zur selbständigen Verwaltung erhalten. Wie alle kommunalen Selbstverwaltungsgremien muss auch der „Sportrat“ mit den anderen Institutionen zusammenarbeiten.

Münster Liste gibt zukunftsweisende Antworten

Obwohl die „Wahlprüfsteine“ des SSB nur an die im Rat der Stadt Münster vertretenden Fraktionen gerichtet sind, haben wir uns erlaubt, trotzdem die Fragen der organisierten Sportler*innen zu beantworten.

Frage 1

In der Corona-Krise zeigt sich, wie wichtig die niederschwelligen Sport- und Bewegungsangebote der Sportvereine im Stadtteil sind. Wie wollen Sie die Quartiersvereine sichern und stärken?

Sport ist im Verein am schönsten! Dies insbesondere vor der Haustür, also im Stadtteil- oder Dorfverein. Die Münster Liste – bunt und international ist bestrebt, insbesondere die Vereine zu fördern, die ein Angebot für alle und jedes Lebensalter bieten und auch sich zudem aktiv in die Belange des Stadtteils oder Dorfes einbringen. Sie sollten neben den Grundlagensportarten sowohl Angebote für Einzelsportler*innen als auch für Teamsport bieten. Dazu ist die städtische Sport(vereins)förderung auf lokale Mehrspartenvereine zu konzentrieren. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 1 als pdf)

Frage 2

In der wachsenden Stadt wird der Platz knapp, und die Nachfrage nach Sportangeboten wächst. Wie kann es gelingen, Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche zu erhalten bzw. Sportflächen/-räume in immer stärker verdichteten Quartieren zu entwickeln?

Freiräume in der Stadt müssen auch für sportliche Zwecke freigehalten werden. Neue Sportarten (zum Beispiel Discgolf) müssen in öffentlichen Räumen angeboten werden. Die Münster Liste – bunt und international möchte zudem innerstädtische Agrarflächen ankaufen und in der Natur überlassene Wälder sowie naturnahe Freizeitflächen (unter anderem für Biker und Inliner sowie „wilden Sport“) und Gemeinschaftsgärten für die alle Einwohner*innen umzuwandeln. Als Ersatz für natürliche Spielflächen sollen weitere Bewegungs- und Erlebnisspielflächen für Kinder geschaffen werden. (alle Antworten der Parteien und der Münsterliste zu Frage 2 als pdf)

Frage 3

Bei Münsters Sportstätten ist Vieles in Bewegung. Doch Kritiker vermissen mitunter einen roten Faden. Für wie wichtig halten Sie eine strukturierte Sport(stätten)Entwicklungsplanung für Münster?

Die Münster Liste – bunt und international hält eine stadtteilorientierte Planung der Sportstättenentwicklung für sehr wichtig. Dabei sind die am Sport interessierten Institutionen vor Ort sowie die Sporttreibenden in und außerhalb der Vereine unmittelbar und mitentscheidend einzubinden. Die Einzelpläne müssen stadtweit zu einem verbindlichem Entwicklungsplan zusammengefasst werden. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 3 als pdf)

Frage 4

Wie stehen Sie zum Aus- bzw. Umbau des Preußen-Stadions?

Eine Großstadt mit über 312.000 Einwohner*innen benötigt auch ein Fußballstadion. Die Jahrzehnte langen Versäumnisse der kommunalen Parteien sind ein Skandal, der Münster zu recht in die vierte Liga geführt hat. Die Münster Liste – bunt und international möchte ein reines Fußballstadion an der Hammer Straße, das auch in einzelnen Bauabschnitten verwirklicht werden kann. Bei der Planung und Umsetzung sind der Verein SC Preußen Münster, seine Vereinsmitglieder sowie die organisierten Fans zwingend mitverantwortlich einzubinden. Zudem ist für den Verein ein Nachwuchsleistungszentrum dringend erforderlich. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 4 als pdf)

Frage 5

Wie wollen Sie den Leistungssport in Münster weiterentwickeln?

Leistungssport, aktiv und auch passiv, ist wesentlicher Bestandteil unserer städtischen Gesellschaft. Die Münster Liste – bunt und international unterstützt den Verein für Leistungssport, das städtische Sportgymnasium sowie die Sportvereine in ihrem Wirken. Die städtische Förderung sollte finanztechnisch aus der allgemeinen Sportförderung ausgegliedert werden. Ein eigener auskömmlicher Finanztitel im Bereich „Stadtmarketing“ wäre aus unserer Sicht ein zukunftsweisender Lösungsansatz, der die Notwendigkeiten für die Berufssportler*innen in unserer Stadt erfüllen kann. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 5 als pdf)

Frage 6

Die Handlungsfelder für den organisierten Sport wachsen rasant, neben den klassischen Aufgabenfeldern gehören dazu längst auch Integration und Inklusion, Nachhaltigkeit und Prävention sexualisierter Gewalt. Ist für Sie eine verstärkte Förderung und Unterstützung der 200 Sportvereine bei diesen Zukunftsaufgaben denkbar?

Zunächst müsste der Stadtsportbund dabei unterstützt werden, dass er endlich auch Menschen mit Migrationsvorgeschichte in seinen Funktionärsebenen hat. Die genannten Aufgaben sollte jeder öffentlich geförderte Verein erfüllen müssen. Fehlen diese, sollte dies durchaus zum zeitlich beschränkten Ausschluss aus der städtischen Förderung führen. Um diese außersportlichen Aktivitäten der Vereine effektiv fördern zu können, ist der Pakt des Sports – auch finanziell – auf diese Aufgaben auszuweiten. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 6 als pdf)

Frage 7

Wie werden Sie die Bäderlandschaft der Stadt weiterentwickeln?

Es ist ein Skandal, dass die Startgemeinschaft Schwimmen Münster noch immer keine geeigneten Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten im Stadtgebiet hat. Der Bäderschwund in den vergangenen Jahrzehnten ist ebenso wenig wie der Sportstättenverlust kompensiert worden. Aus sportlicher Sicht besteht erheblicher Nachholbedarf. Dabei dürfen zwischen Willenserklärung und dem Sprung ins Wasser nicht so viele „Planungsjahre“ wie beim noch immer nicht realisierten Südbad vergehen. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 7 als pdf)

Frage 8

Welche Themen in der Zusammenarbeit in der Sport-Trias aus Sportpolitik, Sportamt und SSB sollten bis 2025 prioritär verfolgt werden?

Die Münster Liste – bunt und international verfolgt mit dem Konzept „Kommune selbst verwaltet“ auch die komplette Übertragung der Sportförderung auf die organisierten Sportler*innen Münsters. Das Sportamt sollte dem ehrenamtlich geführten Stadtsportbund Münster (SSB) als städtischer Eigenbetrieb unterstellt werden. Die von Vereinssportlern überwiegend genutzten Sportflächen sollten den Vereinen überlassen werden. Die Mitgliederversammlung des SSB wählt – durchaus unabhängig von Kommunalwahlen, also zum Beispiel jährlich ein Drittel der Mitglieder – den Sportausschuss, der die Aufgaben des heutigen Ratsausschusses übernimmt. Dabei ist natürlich die Zusammenarbeit mit den anderen (Selbstverwaltungs-)Gremien sowie dem Stadtrat notwendig. Der Sportausschuss soll zukünftig endgültig und in Eigenverantwortung entscheiden. (alle Antworten der Parteien und der MünsterListe zu Frage 8 als pdf)

https://ssb.ms/