Münsteraner*innen demonstrieren „für Frieden, Abrüstung und Umweltschutz“
Rund 150 Friedensaktivist*innen beteiligten sich am Samstag, dem 3. April 2021, an der Osterfriedensfahrraddemo in Münster. Die von der Friedenskooperative Münster, unterstützt durch die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Münster, pax christi Münster, DGB Münster, Arbeitskreis Afrika Münster (AKAFRIK) und anderen, organisierte Demonstration fand unter dem Motto „Für Frieden, Abrüstung und Umweltschutz!“ statt. Die überwiegend schon älteren Teilnehmer*innen versammelten sich vor dem Schloss in Münster, wo sie mit „Musik für den Frieden“ von Fari Hadipoor & David begrüßt wurden. Zum Auftakt sprachen Rosemarie Brombach von der Friedenskooperative Münster und anschließend Anne Sandker für den DGB Münster. Die Rede von Rosemarie Brombach kann hier heruntergeladen werden.
Über 61 Jahre sind immer Gewerkschafter*innen beim Ostermarsch dabei gewesen, erklärte Sandker, die „Abrüstung statt Aufrüstung“ forderte. „Die Gewerkschaften [sind] einst angetreten, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der abhängig Beschäftigten zu verbessern. Und für gute Lebensbedingungen ist das friedliche Zusammenleben auf dieser Erde von zentraler Bedeutung. Wissend, dass Frieden viel mehr ist, als die Abwesenheit von Krieg und jeder Krieg ein Verbrechen an der Menschheit ist“, sagte Anne Sandker. Sie unterstrich, dass für die rund 20.000 Arbeitnehmer*innen in der deutschen Rüstungsindustrie sicherlich andere Arbeitsplätze gefunden werden könnten, wie zum Beispiel der Ausstieg aus der Kohle zeige. Der Redebeitrag von Anne Sandker kann hier herunter geladen werden.
Anschließend setzte sich der Demonstrationszug auf den Fahrrädern in Bewegung. Über die Promenade ging es Richtung Ludgeriplatz. Dort sprachen Jewgenij Arefiev (Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen / Münster, DFG-VK) und Thomas Siepelmeyer vom Arbeitskreis Afrika (AKAFRIK).
Universität muss sich endlich von ihrem Namensgeber, dem Völkermörder Wilhelm II, trennen
Während Jewgenij Arefiev (hier die Rede) auch zum Hintergrund des Traindenkmals und dem deutschen Völkermord an den Nama und Herrero in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, sprach, setzte sich Siepelmeyer mit dem europäischen Imperialismus und Kolonialismus in China auseinander. Er forderte unter anderem: „Für uns werden die Umbenennung der Ketteler Straße, des Kaiser-Wilhelm-Rings und die Umwidmung des kolonialistischen Ketteler-Denkmals im Schlossgarten in Münster in Zukunft weitere Angriffspunkte antirassistischer und antikolonialistischer Politik sein – und die Universität muss sich endlich von ihrem Namensgeber, dem vielfachen Völkermörder Wilhelm II trennen und sich einen Namen geben, der mit unserem demokratischen (Aus)Bildungsideal kompatibel ist.“
Hier die komplette Rede von Thomas Siepelmeyer zum downloaden.
Auch am Traindenkmal und bei der Abschlusskundgebung spielten Fari Hadipoor & David (https://www.facebook.com/muenstertube/videos/213525983888244). Vom Ludgeriplatz ging es auf den Leezen zur Manfred-von-Richthofen-Kaserne in Münsters Osten.
Wofür brauchen wir die NATO?
Auf der Abschlusskundgebung vor der Manfred-von-Richthofen-Kaserne sprach Maria Buchwitz von pax christi Münster: „Wir stehen gemeinsam auf für Frieden, Abrüstung, eine neue Entspannungspolitik – dafür, daß Deutschland endlich den Atomwaffenverbotsantrag unterschreibt und alle amerikanischen Atomwaffen von deutschem Boden verschwinden!“ Die Rede von Maria Buchwitz zum download.
Für Hugo Elkemann, der kurzfristig absagen musste, hatte zur Geschichte und Zukunfte der Richthofen-Kaserne einen Beitrag, der hier gelesen werden kann, vorbereitet. Für ihn sprach MdB Kathrin Vogler, deren Beitrag hier zu finden ist. Sie verurteilte die Pläne, die Manfred-von-Richthofen-Kaserne als Standort „zur infrastrukturellen Bedarfsdeckung des Heeres“ auzubauen. Zudem erinnerte MdB Vogler an den zweifelhaften Ruhm des Namensgebers: „Die Hitlerfaschisten begingen seinen Todestag von 1935 bis 1945 als Ehrentag für die deutsche Luftwaffe.“ Mit ihrem Aufruf „Die Waffen nieder! – Abrüsten statt aufrüsten!“ endete die Osterfriedensfahrraddemo 2021 in Münster.
Auf dem Youtube-Kanal von Lothar Hill sind die Reden im Wortlaut veröffentlicht.