Futsal in Münster

Amtsgericht billigt Fusion zwischen Preußen und UFC Münster

Ein rund drei Jahre dauernder Fusionsprozess fand nun durch das Amtsgericht in Münster ein alle Seiten zufrieden stellendes Ergebnis. Der Verschmelzungsvertrag, mit dem der Universitäts Futsal Club Münster (UFC) im Sportclub Preußen Münster aufgeht, ist genehmigt. Die Preußen sind in der kommenden Serie damit mit der Sparte Futsal erstklassig. Der UFC hingegen ist nun Teil der Sportgeschichte Münsters.

Mitte Juni feierten die Futsaler des UFC Münster den Aufstieg in die Bundesliga. Dort werden sie aber nach der Fusion als SC Preußen Münster antreten. (Foto: UFC-Facebook / Markus Paletta / Sportfotografie MS)

Zum Auftakt gab es den Fair-Play-Pokal

Deutscher Fußball, dies galt vor 23 Jahren sicherlich noch mehr als heute, war unglaublich diszipliniert, extrem traditionsbewusst, wenig individualistisch, sehr leidenschaftlich, stark engagiert und auf dem Platz hart sowie keinesfalls verspielt. Was in Lateinamerika und auch auf der iberischen Halbinsel in der Halle gespielt wurde, Futsal, war für deutsche Kicker so etwas wie ein Beachkick – vergleichbar mit Frisbeesport.

An der damaligen Westfälischen Universität Münster gab es 2002 aber reisefreudige Kicker, die schon häufiger Hallenfußball gespielt hatten, und die neugierig genug waren, um an einem Turnier mit sprungreduziertem Ball, auf Handball-Tore und ohne Banden zu kicken. Natürlich war das alles bekannt, denn schließlich gab es seit 1989 international geltende FIFA-Regeln für Futsal. Dabei sein ist nicht alles, denn das zu zahlende sportliche Lehrgeld und der sportlich-kulturelle Schock waren schnell ad acta gelegt und die Münsteraner siegten sogar – frisbeelike brachten sie den Fair-Play-Pokal aus Portugal mit in die Domstadt. Organisator und Verantwortlicher für das damalige Team der Uni Münster war übrigens der Hochschulsport-Mitarbeiter Jörg Verhoeven, heute Vorsitzender des Stadtsportbundes Münster (SSB).

Georg von Coelln sorgte für Futsalkurse im Hochschulsport

Besonders Georg von Coelln zog Futsal in den Bann. Auf seine Initiative hin richtete der Hochschulsport Futsalkurse in Münster ein und förderte eine Futsal-Wettkampfmannschaft der Uni. Georg von Coelln blickte auch über den Campus hinaus und gründete mit weiteren Futsal-begeisterteMünsteranern den UFC Münster. Im Januar 2005 offiziell beim Amtsgericht eingetragen schloss es sich dem DFB an. Dessen Regionalverband richtete im selben Jahr mit zehn NRW-Vereinen die erste Westdeutsche Meisterschaft im Futsal aus. Nach drei Monaten stand der erste Westdeutsche Meister fest: der UFC Münster.

Die Erfolgskurve ging weiter steil nach oben. Als größten Erfolg einer deutschen Futsalmannschaft überhaupt, schafften es die Spieler des UFC’s 2005 in den UEFA-Cup. Der UFC gewann so ziemlich alles, was es zu gewinnen gab. Er machte sich auch international einen Namen. 2016 wurden einige UFC-Spieler in die neu gegründete Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes berufen.

Frauen des UFC toppen alles

Aber nicht nur Männer können Futsal spielen, wie die Hallenfußballerinnen des UFC eindrucksvoll bewiesen. Nicht nur aktuell sind sie Deutsche Meisterinnen 2025. Sie gelten als das erfolgreichste deutsche Damenteam überhaupt. Im Pokalschrank des UFC finden sich Trophäen aus Russland, Portugal den Niederlande, wo sie einige erste Plätze holten und weitere Auszeichnungen mitnahmen.

Die Frauen des UFC wurden im Frühjahr 2025 Deutscher Futsal-Meister 2025. (Foto: DFB / Getty Images)

Futsal populär machen

Der UFC-Präsident, offensichtlich bleibt dies ein Amt, dass allein Georg von Coelln ausübte, und die Spieler:innen des Vereins engagierten sich an Schulen im Münsterland, um die dynamische, schnelle und taktisch anspruchsvolle Hallensportart im Münsterland populär zu machen. Inzwischen gibt es einige Vereine in der Domstadt und auch im Umland, die regelmäßig und organisiert Futsal spielen.

Adlerträger in der Futsal-Bundesliga

Passend zur Fusion brachten die Frauen den Deutschen Meistertitel an die Hammer Straße und die Männer, amtierender Meister der Regionalliga West, hatten beim Umzug den Aufstieg ins Oberhaus im Gepäck. Der DFB gab kürzlich bekannt, dass folgende Mannschaften in der kommenden Spielzeit den Titel unter sich ausmachen: FC Liria Berlin, MCH Futsal Club Bielefeld, Hamburger SV, HOT 05 Futsal, Futsal Panthers Köln, SC Preußen Münster (Aufsteiger), SV Pars Neu-Isenburg, YB Balkan Pfarrkirchen (Aufsteiger), Jahn Regensburg und TSV Weilimdorf. Die neuen Preußen-Futsaler profitieren dabei vom Rückzug der Beton Boys München und dem Verzicht der TSG 1846 Mainz auf ein Entscheidungsspiel mit den Münsteranern. Los geht es am ersten September-Wochenende. Die Reserve-Mannschaft der Männer erreichte in der abgelaufenen Spielzeit den dritten Tabellenplatz in der Futsal Westfalenliga.

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