Greenpeace kritisiert Edeka:

Tierleid und Klimakrise durch Billigfleisch

Greenpeace Münster demonstrierte am Samstagnachmittag (17. Mai 2025) in Coerde vor dem dortigen Edeka-Markt. Ziel des Protestes war weniger der örtliche Lebensmittelhändler als vielmehr der Lebensmittelkonzern. Insgesamt protestierte Greenpeace an diesem Tag in 40 deutschen Städten gegen den Primus der Supermarktketten in Deutschland. Am Donnerstag hatte Greenpeace Deutschland Fotos und Videos aus zehn unterschiedlichen Schweinemastställen der Haltungsform 2 in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen veröffentlicht, die ihnen von Tierschützer:innen zugespielt worden waren. In der Hälfte der Ställe wurde auch Fleisch für die Edeka-Marken „Gutfleisch“ und „meinLand“. Dies stände, so Greenpeace, im krassen Gegensatz zum Marketing auf den Webseiten von Edeka. Dort würde sogar mit einigen der betroffenen Höfe für mehr Tierwohl in der Fleischproduktion für Edeka geworben.

Greenpeace Münster demonstrierte am Samstagnachmittag vor dem Edeka-Markt in Coerde. (Foto: Werner Szybalski)

Mehr Greenpeace-Aktionen in den Außenstadtteilen

In Münster suchte sich Greenpeace den jüngst vergrößerten Edeka-Markt auf der Südseite der „Coe“, des zentralen Hamannplatzes mit dem „Coerdemarkt“, im Norden der Stadt aus. „Wir möchten in diesem Jahr verstärkt in die Außenstadtteile Münsters gehen“, erklärte Greenpeace Münster-Sprecherin Lina Engbring gegenüber der Redaktion. Dabei spiele es für den lokalen Ableger der weltweiten Umweltschutzorganisation weniger ein Rolle, dass die Unterstützung in der Innenstadt grundsätzlich für Greenpeace größer sei, noch dass die Bewohner:innen in den Außenstadtteilen häufiger dem Umwelt-, Natur-, Klima- und auch Tierschutz kritischer gegenüber ständen. „Das spielt für uns keine so wichtige Rolle, denn wir wollen möglichst alle in der Stadt erreichen“, unterstrich Engbring.

Die „armen Schweine“, die sich hinter dem Herz von Edeka versteckten, wurden von den Greenpeace-Mitgliedern in Coerde bildlich freigelegt.

Edeka handele anders, als sie werben

Bis 2045 wolle Edeka die Klimaemissionen um 90 Prozent senken, wussten die Greenpeace-Aktivist:innen zu berichten. Dazu müssten bis 2023 die Haltungsformen 1 und 2 aus den Kühlfächern bei Edeka verschwinden. Doch tatsächlich werbe Edeka auch aktuell mit diesem Billigfleisch um Kunden. „Dieser Weg ist genau der andere, als der, den sie zu beschreiten kund getan haben“, kritisierte in Coerde Lina Engbring.

Deshalb würde Greenpeace die Edeka-Kund:innen am Aktionstag über die tatsächliche tierquälerische und klimaschädliche Produktion von Billigfleisch für Edeka aufklären. „Über 80 Prozent des Fleischangebotes bei Edeka stammt noch immer aus diesem tierschutzwidrigen System und wird Woche für Woche mit Billigangeboten beworben“, erklärte Greenpeace in Coerde.

Lina Engbring riss das Edeka-Markenzeichen auseinander, damit die Realität für alle sichtbar wurde.

Die Greenpeace-Forderungen an Edeka:

  • Verbindlicher und vollständiger Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 bis 2030 für alle tierischen Produkte
  • Umfassende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung ohne Lücken
  • Sofortiger Werbestopp für Billigfleisch
  • Die Einführung einer ambitionierten Protein-Strategie für das gesamte Sortiment (bis 2030 mindestens 60 Prozent pflanzliche Proteinquellen)
  • Faire Verträge und Preise für Landwirt:innen
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