Mahnwache zum Opfergedenken

„Nie wieder . . .!“ Die „Münster Liste – bunt und international“ gedachte am Freitag, dem 8. Mai, um 10.30 Uhr am Zwinger den Toten der Kriege sowie der Befreiung Europas. Vor 75 Jahren kapitulierte das Deutsche Reich, wodurch in Europa der von den Deutschen verursachte Zweite Weltkrieg endete und für die Menschen in Münster eine nie dagewesene Friedenszeit begann. Es war übringens der erste Auftritt der Kommunalen Wähler*innen-Vereinigung „Münster Liste – bunt und international“ in der Öffentlichkeit.

Die Mahnwache (im Corona-Abstand) zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Faschismus am Zwinger in Münster war die erste öffentliche Veranstaltung der „Münster Liste – bunt und international“. (Foto: Georgios Yorgo Weyand)

Georgios Tsakalidis, einer der Sprecher der „Münster Liste – bunt und international“, erinnerte am Tag der Kapitulation an die über 60 Millionen Toten, die der deutsche Faschismus durch den von ihm zu verantwortenden verbrecherischen Zweiten Weltkrieg und die unverzeihliche Scho­ah auf dem Gewissen hat. Drei Kontinente (Afrika, Asien und Europa) wurden zwischen 1939 und 1945 verwüstet. Dieser Krieg stellte durch seine unfassbare Dimension alles Vorherige in den Schatten.

„Ich möchte neben mit dem Gedenken auch auf die nicht gut bewältigte Aufarbeitung der Geschichte hinweisen. Deshalb unterstütze ich die Forderung von Esther Bejarano, den 8. Mai zum offiziellen Feiertag in Deutschland zu erklären. So kann von allen würdevoll an die Beendigung der Nazidiktatur gedacht werden. Die Befreiung war nicht nur eine Befreiung der Häftlinge aus den Konzentrationslagern der Deutschen, sondern auch eine Befreiung des Geistes, der Kulturen und des Denkens“, erklärte Georgios Tsakalidis. Nach der anschließenden Schweigeminute legten die Mitglieder der „Münster Liste – bunt und international“ am Mahnmal Blumen nieder.

Vorab wurden wegen der Corona-Krise am Zwinger Reden aufgezeichnet. Darunter auch Dr. Georgios Tsakalidis von der „Münster Liste – bunt und international“. Dank an Jan Große Nobis (Video) und Lothar Hill (Schnitt).

Zum Video mit Georgios Tsakalidis.

Petition „8. Mai zum Feiertag machen!“

Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen (DFG-VK) erklärte zum Gedenktag: Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus. Es war der Tag der Befreiung für all diejenigen, die den Nazis offen oder heimlich Widerstand geleistet oder auf andere Weise in Opposition zum NS-Regime gestanden hatten. Es war der Tag der Befreiung für die, die von den Nazis zu Opfern erklärt wurden, wie die Juden, die Sinti und Roma, die Behinderten und viele andere. Es war der Tag der Befreiung für die Zwangsarbeiter, es war die Befreiung auch für die Häftlinge der KZs.
Es war aber auch die Befreiung von den Schrecken des Krieges, den Bombenalarmen und Angriffen, von der Angst der Angehörigen der Soldaten, dass die Männer, Brüder oder Söhne nicht lebend nach Hause kommen würden.
Der Jahrestag „75 Jahre Befreiung von Krieg und Faschismus“ soll aktiv genutzt werden, um klare Kante gegen Aufrüstung und Konfrontationspolitik sowie gegen die Rechtsentwicklung zu zeigen.

Die Petition „8. Mai zum Feiertag machen!“ wird auch von der Münster Liste unterstützt.