Von Werner Szybalski
Münster. (6. Oktober 2019) Die Seebrücke Münster gab trotz zwei Mal abgelehnter Bürgeranträge nicht auf. Sie sammelte inzwischen fast 3000 Unterschriften für einen Bürger*innen-Antrag mit dem sie endlich Münster zu einem „Sicheren Hafen“
Endlich. Münster ist ein „Sicherer Hafen“! Ein sicherer Hafen für Geflüchtete, die auf ihrer schwierigen Flucht im Mittelmeer vor dem sicheren Ertrinken gerettet wurden! Der Initiative „Seebrücke Münster“ ist für beharrliches Handeln zu danken!
Zwei Mal hat die schwarz-grüne Rathauskoalition das Anliegen der Seebrücke abgelehnt. Ihnen, der Seebrücke, blieb letztlich nur der Weg eines Bürgerbegehrens.
Ihnen vorzuwerfen, wie es CDU-Fraktionschef Stefan Weber tat, sie würden der AfD und allen anderen Hetzer*innen damit eine Bühne, ein Aufmarschgebiet bieten, ist unlauter! Es mutet surreal an, wenn sie jetzt verlautbaren, dass sie ja eigentlich immer dafür waren, schließlich gebe es in Münster ja einen Konsens, Flüchtlingen zu helfen. Warum haben sie dann nicht schon vorher dem Antrag der Seebrücke zugestimmt? Da ist Otto Reines, Sprecher der Grünen-Fraktion, ehrlicher: Es sei ein holpriger Weg gewesen. Aber es sei gut, dass Münster nun eine sicherer Hafen sei.
SPD-Ratsfrau Petra Seyfferth hat es auf den Punkt gebracht: Sie weist ausdrücklich die Schuldvorwürfe gegen die Seebrücke zurück und dankt der Seebrücke für ihr Engagement!
Dass die unsägliche AfD dagegen gehetzt hat, war nicht verwunderlich. Verwunderlich war aber, dass Oberbürgermeister Markus Lewe diese nicht für ihre Hetze gegen die Seebrücke (und auch gegen Fridays for Future) gerügt hat. Das ist sehr verwunderlich!
Was bleibt? Das Verhalten der FDP. Auch sie lehnte als einzige demokratische Partei den Antrag ab: Fraktionsvorsitzender Jörg Berens lehnte das Anliegen ab, da das Sache der Europa- und Bundespolitik sei. Auch sei das ja alles nur symbolisch und in Afrika würden noch mehr Menschen sterben!
Der Druck der bundesweiten Seebrücke hat im Übrigen schon gewirkt: Inzwischen hat Seehofer seinen flüchtlingsfeindlichen Weg verlassen und die Bereitschaft 25 Prozent der aus Seenot im Mittelmeer Geretteten in Deutschland aufzunehmen. Und er setzt sich für eine EU-Lösung ein!