Kombiwege in Münster sind sicher
„Keine gemeinsamen Geh- und Radwege mehr“, fordert die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und verabschiedete auf ihrer Bundesversammlung verschiedene Positionen für mehr Sicherheit im Fußverkehr. DVW-Präsidentin Kirsten Lühmann: „Pedelecs, Lastenräder, Elektro-Roller – immer neue Fortbewegungsmittel kamen in den letzten Jahren dazu. Diese sind oft genug auf die Gehwege gelenkt worden – die Konflikte mit dem Fußverkehr waren vorprogrammiert. Durch eine Trennung können wir den Raum für alle Verkehrsteilnehmende sicherer gestalten.“

Eine radikale Position, die eine Nachfrage beim örtlichen Verein für Fußgänger:inneninteressen „Fuss e.V.“ zur Situation in Münster lohnt. Thorsten Knölke, einer der Sprecher, antwortet: „Es gibt einige Stellen, wo es konfliktfrei funktioniert. Das kommt immer auch ein wenig auf die Örtlichkeit an.“ Eine konfliktreiche Stelle sei die Verbindung vom Freiherr-vom-Stein-Platz zur Promenade, wo es sogar zwischen Fuss e.V. und ADFC zu einem kleinen Disput kam. Mehr Sorgen bereitet Thorsten Knölke aber der Industrieweg zwischen Dahlweg und Robert-Bosch-Straße – direkt parallel zur Umgehungsstraße.
Fahrräder auf die Fahrbahn
„Wo es wirklich sehr unangenehm zu Gehen ist, ist auf dem Industrieweg von Titus bis zur Agravis. Dort gehe ich manchmal zur Arbeit, aber meistens fahre ich dort lieber Fahrrad, weil dort sehr viel Radverkehr ist, in beiden Richtungen, schnell gefahren und sehr dicht (und rücksichtslos) zu Fuß Gehende überholt werden. Das bestätigte mir kürzlich sogar der ehemalige Vorsitzende des ADFC Münsterland und ADFC-Landesvorstandsmitglied Andreas Bittner, der – dort selbst zu Fuß unterwegs – von Radfahrenden bedrängt wurde. Dort gehören die Fahrräder auf die Fahrbahn, mindestens in Richtung Titus / Dahlweg. Wegen der Auffahrt zur Umgehungsstraße wäre es in Gegenrichtung vermutlich wegen auf- und abfahrender Kfz. zur B 51 zu riskant“, erklärte Thorsten Knölke gegenüber unserer Redaktion.
Für die Polizei ein weißes Blatt
„Uns sind keine Unfälle oder auch Gefährdungslagen auf kombinierten Geh- und Radwegen in Münster bekannt. Außerhalb der Innenstadt sind sie aus polizeilicher Sicht sogar sehr nützlich für den Geh- und Radverkehr“, teilte die Polizei Münster auf Redaktionsnachfrage mit: „Der Industrieweg ist im angefragten Bereich auch ohne polizeiliche Erkenntnisse.“
Für Münster scheint das Anliegen der Verkehrswacht also nicht sonderlich relevant zu sein. Aber Osnabrück zum Beispiel verzichte inzwischen auf kombinierte Geh- und Radwege.



Ich war wirklich geschockt wie wenig Menschen zur Einweihung dieses bunten Zebrastreifens zur offiziellen Eröffnung kamen. Münster ist bunt. Und…