Abrüstung statt Sozialabbau!

Ostermärsche in Münster und Gronau

Während in Gronau ein breites Bündnis aus Friedensgruppen und Antiatom-Initiativen zum Ostermarsch am Karfreitag (16. April 2025) zusammen kam, waren es einen Tag später in Münster nur sieben Organisationen, die zum Marsch vom Servatiiplatz über Ludgeriplatz und Aegidiiplatz zum Prinzipalmarkt aufriefen. So konnten sich die Organisator:innen an der niederländischen Grenze über 200 bis 250 Teilnehmer:innen freuen, die vom Bahnhof Gronau zur Urananreicherungsanlage marschierten. Die Münsteraner:innen, bei denen viele bekannte Friedenskämpfer der Veranstaltung fern geblieben waren, mussten beim Auftakt am Servatiiplatz mit 120 bis 150 Teilnehmer:innen zufrieden sein. Auf dem Marsch wären es im Bereich des Rosenplatzes bei einer Zählung der Organisatoren 300 Teilnehmer:innen gewesen, teilte Ansgar Schmidt per Email der Redaktion mit.

„Gemeinsam statt getrennt“

Ansgar Schmidt.

Um 12 Uhr versammelten sich am Samstag (19. April 2025) die Friedensfreund:innen am Servatiiplatz in Münster. Ansgar Schmidt von der Friedenskooperative Münster begrüßte die Teilnehmer:innen. Schmidt ging nicht darauf ein, warum es fast nur noch halb so viele Gruppierungen im Vergleich zum Ostermarsch 2023 waren, die in diesem Jahr zur Teilnahme aufriefen. Aber vor dem Redebeitrag der Vertreter:innen von Palestina antikolonial am Servatiiplatz erklärte er einführend: „Es wurde heftig diskutiert, ob ihr als gleichberechtigte Partner am Ostermarsch teilnehmen dürft. Ich finde es gut, das ihr dabei seid. Besser gemeinsam statt getrennt.“

Offizielle von DFG-VK, Kulturverein F24, GEW Münster und Die Linke blieben dem Ostermarsch fern

Es gab viel Beifall für Schmidts Bekenntnis, wobei allerdings festgehalten werden muss, dass von den diesmal nicht beteiligten Organisationen, die teilweise zudem erheblich mehr Mitglieder als die Veranstalterorganisatoren besitzen, zumindest die leitenden Personen sich von der Veranstaltung fern hielten. Darunter zum Beispiel auch die Organisatoren der Ostermärsche der vergangenen Jahre.

Nach rund 40 Minuten mit verschiedenen Wortbeiträgen, unter anderem sprach auch Timo König von der Revolutionären Linken, der die Partei Die Linke heftig wegen deren zu freundlicher Haltung zum Staat Israel kritisierte, und durch Musikeinlagen verbunden, ging es zur zweiten Kundgebung am LWL-Museum am Aegidiiplatz. Dort sprachen unter anderem Sevim Ates von ODAK und Organisator Ansgar Schmidt als Vertreter von Friedenskooperative und DKP. Anschließend ging es am Wochenmarkt auf dem Domplatz vorbei zum Prinzipalmarkt, wo der Münsteraner Ostermarsch 2025 gegen 14.30 Uhr endete.

Frieden und Energiewende statt Wettrüsten und Atommüll

Traditionell findet der NRW-Auftakt zu den bundesweiten Ostermärschen der Friedensbewegung in Gronau statt. Auch an diesem Karfreitag (18. April 2025) marschierten Demonstrant:innen, je nach Zählung wurde auf 200 bis 250 Teilnehmer:innen getippt, vom Bahnhof Gronau protestierend zur Urananreicherungsanlage. Seit den 80er Jahren wird in Gronau der Ostermarsch schon für den Kampf gegen die Urananreicherungsanlage (UAA) in der Stadt genutzt. 2025 lautete deshalb das lokale Motto: „Frieden und Energiewende statt atomares Wettrüsten und Atommüll“.

Der Ruf nach weiteren Atomwaffen, auch in der Bundesrepublik, würde immer lauter. Die Urananreicherung sei dabei der leichteste Weg zur Atombombe. Deshalb wiesen die Teilnehmer:innen darauf hin, dass die Zentrifugentechnik, die auch in der UAA in Gronau zum Einsatz kommt, sich zum Bau von Atomwaffen nutzen lasse. Gefordert wurde deshalb das Aus für die Uranverarbeitung in Gronau, in Lingen und im niederländischen Almelo. Auch wandte sich der Ostermarsch gegen den drohenden Einstieg des russischen Atomkonzerns Rosatom bei der Brennelementeproduktion in Lingen und forderte den Beitritt der Bundesrepublik zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag.

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