Lieder der Pariser Kommune

Die Grenzgänger beim Woody-Guthrie-Festival in Münster

Seit 2007 lädt Joachim Hetscher, Musiker und Vorsitzender des Kulturvereins Frauenstraße 24, jährlich zum Woody-Guthrie-Festival in Münster Liedermacher, Bands und Chöre ein, die sich der Linken, den Gewerkschaften und dem Antifaschismus zugehörig fühlen, die Solidarität mit Migranten üben und an ihren Aktionen aktiv teilnehmen. 2022 bilden vom 11. bis 13. November vier Veranstaltungen das Festival. Am Freitag (11.11.22) singt der Berliner Liedermacher Tobias Thiele um 20 Uhr in der Trafostation (Schlaunstraße 15 in 48143 Münster). Der Eintritt beträgt 10 €. Am Sonntag (13.11.22) gibt es in der Trafostation um 15 Uhr zunächst den Workshop „Welche Friedenslieder brauchen wir heute?“, bei dem Friedensbewegte und Musiker*innen diskutieren, neue Lieder vorstellen und ausprobieren. Um 18 Uhr schließt sich das Mitsingkonzert mit Cuppatea an. Der Eintritt am Sonntag ist frei – eine Spende erwünscht.

„Die Grenzgänger“ spielen in Münster Lieder der Pariser Kommune. Mit dabei sind Frederic Drobnjak (von links nach rechts), Michael Zachcial, Felix Kroll und Annette Rettich.

Am Samstagabend (12.11.22) spielen um 20 Uhr „Die Grenzgänger“ in der Trafostation auf. Passend zur Ausstellung „150 Jahre Pariser Kommune“ lädt das Woody-Guthrie-Festival die Gruppe aus Bremen ein, da sie auch Lieder der Pariser Kommune intonieren.

„Es gibt keinen mitreißenderen Unterricht in deutscher Geschichte als ein Konzert mit den Grenzgängern.“ 

Holger Janssen, NDR

Die Grenzgänger zählen laut Deutschlandradio Kultur zu den großen Ausnahmen im Musikgeschäft: Ihr Metier ist das deutschsprachige Volkslied, als mündlich überlieferte „Geschichte von unten”, in deutlicher Abgrenzung zum volkstümlichen Schlager. Immer wieder zeigen sie aufs Neue, wie zeitlos, modern, aktuell die alten Lieder klingen können. Aufbauend auf der Arbeit von Volksliedforschern und Volksliedsammlern haben sie in den letzten 30 Jahren ein einzigartiges Werk geschaffen.

In dem kurzen Frühling der Pariser Kommune vom 18. März bis zum 28. Mai 1871 ging es „zum ersten Mal um die Dinge, um die heute in aller Welt gerungen wird“: In der 2-Millionen-Metropole Paris wählte die hungernde Pariser Bevölkerung mitten im Krieg einen „Rat der Kommunarden“ und begann mit dem Aufbau einer anti-kapitalistischen, solidarischen und basisdemokratischen Gesellschaft. Die vereinten preußischen und kaiserlich-französischen Heere waren nötig, um den „Aufstand“ niederzuschlagen. Die Ideen der Pariser „Commune“ aber gingen ebenso um die Welt wie ihre Lieder. Auch viele Künstler beteiligten sich aktiv, so die Chanson-Dichter Eugène Pottier, Jean-Baptiste Clément und die anarchistische Aktivistin und Poetin Louise Michel. Hier erklingen viele ihrer Lieder erstmals in deutscher Übersetzung.

Der Eintritt beträgt 15 €. Kartenbestellung für das Woody-Guthrie-Festival sind per Email oder telefonisch (01 52 / 28 67 41 67) möglich.