Stadtbahn kommt an

Die Münsterliste nutzte die Tage der Nachhaltigkeit in Münster und stellte am Samstag (20. August 2022) auf dem Markt der Möglichkeiten ihr Stadtbahnkonzept für die Region Münster vor. Beim Expert*innengespräch eine Woche zuvor im Café des Schlosstheaters hatten sich die Teilnehmer schon äußerst positiv gestimmt zur Reaktivierung des Schienenverkehrs auf den Straßen in Münster und insbesondere hinaus in die bislang nicht mit der Schiene mit Münster verbundenen Orte (unter anderem Everswinkel, Lüdinghausen, Senden, Nottuln, Saerbeck) gezeigt. „Dies wurde auf dem Hafenplatz noch getoppt“, konnte Wolfgang Bensberg von der Münsterliste berichten: „In den unzähligen Gesprächen gab es lediglich zwei kritische bis ablehnende Außerungen zur Wiederbelebung der Straßenbahn in Münster. Alle anderen fanden die Idee sehr gut und richtig.“ Auch trugen sich einige Interessent*innen ein, die in einer Arbeitsgruppe zur Verwirklichung des Stadtbahnkonzeptes mitarbeiten möchten.

Szybalski: „Schienengebundener, nachhaltig angetriebener Verkehr wird kommen!“

Für Münster schlägt die Münsterliste vor, zunächst Givenbeck mit einer Stadtbahn zu versorgen. (Foto: Sarah Geselbracht)

Erstmals stellte die Münsteliste auch ihren Vorschlag für die Reaktivierung der Straßenbahn in Münster vor. Als erste Linie schlägt die Münsterliste eine Ringlinie durch Gievenbeck vor, die durch den Innenstadtring (Neutor, Bült, Hauptbahnhof, Ludgeriplatz, Aasee, Schlossplatz) zur Acht wird. Nach Vorstellung der Aktiven der Liste soll die Stadtbahn in Münster in beiden Richtungen und möglichst immer auf eigenem Fahrweg verkehren.

„Natürlich ist das Zukunftsmusik, aber wir haben in der Münsterliste in Sachen öffentlicher Personenverkehr zunächst 100 Jahre zurückgeschaut und dann 100 Jahre in die Zukunft. Unser Ergebnis: Der schienengebundene, nachhaltig angetriebene Stadtbahnverkehr in Münster und der Stadtregion wird kommen!“, erklärte Werner Szybalski, Co-Sprecher der Münsterliste.

Der Verkehr der Zukunft, davon ist die Münsterliste überzeugt, kann die Mobilität der Menschen in der Stadtregion Münster nur gewährleisten, wenn er möglichst ökologisch verträglich gestaltet sein wird. Dazu ist der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs die beste Option. „Dies war schon vor 100 Jahren so und wird auch in 100 Jahren so sein. Auf dem Weg dahin wird sich auch das Autobauerland Deutschland wirtschaftlich so verändern, dass die Wirtschaft nachhaltig produzieren wird“, ist Szybalski überzeugt, dass die Klimakatastrophe mit einer wahrscheinlichen Erwärung von sogar über zwei Grad den Menschen keine andere Chance lässt.

Zukunft jetzt beginnen

Der Einstieg in eine nachhaltige Zukunft muss jetzt gelingen, um noch weitere Schäden auf der Erde zu vermeiden. Dazu muss sämtliche Planung ganzheitlich erfolgen. Es darf keine Entwicklung – egal ob Wohnen oder Wirtschaft – ohne nachhaltige Verkehrserschließung mehr erfolgen, fordert die Münsterliste. „Der Schutz der Natur muss oberste Priorität haben, denn sonst vernichten wir nicht nur unzählige Arten in Fauna und Flora sondern am Ende auch uns“, verdeutlicht Werner Szybalski.