LEG kommunalisieren

Demonstration von Berg Fidel solidarisch unterstützen

Die schwarz-gelbe Landesregierung in Düsseldorf verkaufte 2008 die unter dem Dach der Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalem GmBH (LEG) gebündelten öffentlichen Wohnungsunternehmen. Knapp 100.000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen wurden dadurch gänzlich der öffentlichen Kontrolle entzogen und dem privaten Profitmarkt überlassen.
Auch über 6000 Wohnungen in fast allen größeren Stadtteilen in Münster – unter anderem im Besitz der GWN (Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Nordwestdeutschland GmbH) oder der WGM (Wohnungsgesellschaft Münsterland mbH) – wurden verkauft.

2013 ging die LEG an die Börse, wo das Unternehmen am Eröffnungstag 1,34 Milliarden Euro einnahm. Der Wert der Aktie stieg bis Mai 2021 um über 165 Prozent.

Ein schlechtes Geschäft vom damaligen CDU-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers und ein ganz mieses Geschäft für die Mieter*innen in den heute rund 134.000 zur LEG gehörenden Wohnungen. Nach Ablauf der zehnjährigen Sozialcharta verschärfte die LEG AG den Ton. Konzernintern wurden zahlreiche Führungskräfte – insbesondere in den Niederlassungen – rausgedrängt und durch „eigene“ Mitarbeiter*innen ersetzt. Um die hohen Renditen halten zu können, setzt die LEG auf interne Kostenreduzierung, Mieterhöhungen, Modernisierung sowie Ver- und Zukäufe.

Durch die umfassende Digitalisierung der Kontakte zwischen Konzern und Mieter*innen ging der frühe persönliche Bezug zwischen den Mietvertragspartner*innen nahe vollständig verloren. Die Hauswarte werden zwar weiterhin mit i.d.R. zweistelligen Jahresbeträgen pro Wohnung abgerechnet, aber kaum ein*e Mieter*in hat noch persönliche Ansprechpartner*innen bei der LEG. Zudem rationalisiert der Wohnungskonzern weiter. So wurden die Verträge mit vielen Handwerksunternehmen gekündigt. Die konzerneigene Tochter „TechnikService Plus“ (TSP) bearbeitet seit April 2017 alle Kleinreparaturen und Versicherungsschäden. Dies führt zu weiteren Belastungen für die Mieter*innen, denn es kommen nun zunächst TSP-Mitarbeiter*innen. Können diese die Schäden nicht beheben, werden externe Firmen beauftragt. Diese wiederum warten, vermutlich wegen schlechter Erfahrungen, mit der Ausführung der Reparaturen so lange, bis der schriftliche Auftrag der LEG bei ihnen vorliegt. Dies alles auf dem Rücken und zu Lasten der Mieter*innen.

Die Münsterliste möchte diese untragbaren Zustände beendet wissen – die WGM und GWN gehören in kommunale Hände und Kontrolle!

LEG – es reicht! Die Stadtteilgruppe Berg Fidel solidarisch ruft am Freitag, dem 14. Mai, um 16 Uhr zur Demonstration gegen den Immobilienkonzern LEG auf. Los geht es am Markant-Einkaufsladen in Berg Fidel. Die Kundgebung wird um 17 Uhr vor der LEG-Niederlassung Münster an der Hammer Straße 226 stattfinden.