Red Hand Day 2021

Kinder sind keine Soldaten

Noch immer werden weltweit rund 250.000 Kinder als Soldat*innen missbraucht. Seit 2002 gilt der 12. Februar als „Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen“ – er ist inzwischen als „Red Hand Day“ bekannt. Am Freitag fand auch in Münster eine Mahnwache anlässlich des Red Hand Day statt. Organisiert von der Regionalgruppe Münster der Gesellschaft für bedrohte Völker und anderen Menschenrechtsorganisationen machten vor dem historischen Rathaus am Prinzipalmarkt verschiedene Redner*innen deutlich, dass die „wohl abscheulichste Form von Kinderarbeit“ der Missbrauch von Jungen und Mädchen in regulären Armeen und auch in Rebellenorganisationen sei.

„Schlimmste Form der Kinderarbeit!“

Dr. Kajo Schukalla

2021 haben die Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr für die Beseitigung der Kinderarbeit“ ausgerufen. „Zwang von Kindern in den Krieg ist wohl die schlimmste Form der Kinderarbeit“, heißt es im von Dr. Kajo Schukalla (Gesellschaft für bedrohte Völker) verantworteten Flugblatt zum Red Hand Day 2021 in Münster.

Mohamed Boulouh hat ein Video der Mahnwache am dem Prinzipalmarkt erstellt und veröffentlicht.

Forderungen zum Rad Hand Day

Die Demonstrant*innen in Münster forderten:

  1. „straight 18“: Kinder unter 18 Jahren dürfen weder freiwillig noch zwangsweise rekrutiert oder als Soldaten eingesetzt werden.
  2. Bestrafung der Verantwortlichen: Personen, Staaten und bewaffnete Gruppen, die Kinder rekrutieren und als Soldaten einsetzen, müssen öffentlich benannt und bestraft werden.
  3. Versorgung, Schutz und politisches Asyl: Ehemalige Kindersoldaten müssen medizinisch und psychologisch versorgt werden. Sie müssen eine schulische beziehungsweise berufliche Ausbildung erhalten. Das gilt insbesondere für diejenigen, die als Geflüchtete nach Deutschland und Europa kommen. Sie müssen Schutz und politisches Asyl erhalten.
  4. Mehr Geld für Kindersoldaten-Hilfsprogramme, für Präventions- und Reintegrationsprogramme.
  5. Stopp von Waffenexporten: Es dürfen keine Waffen (besonders Kleinwaffen9 in Krisengebiete exportiert werden, in denen es Kindersoldaten gibt.
  6. Friedenserziehung fördern: Friedenserziehung sollte verbindlich in Lehrplänen und der Lehrerausbildung verankert werden.

Zur aktuellen Situation im Irak hat das „Deutsche Bündnis Kindersoldaten“ anlässlich des Red Hand Day 2021 eine Dokumentation zur Situation im Irak veröffentlicht. „Eine verlorene Generation?“ kann hier herunter geladen werden.