Bahnhaltepunkt statt Parkhaus

Ausbau des Preußen-Stadions

„Die Träume eines neuen Fußball-Stadions für den Sportclub Preußen Münster sind mittlerweile endgültig begraben.“ Sarah Geselbracht, Sprecherin der Münsterliste und Anwohnerin des Nieberding, wo lange Zeit ein Abriss von Wohnbebauung für den Neubau eines Fußballstadions drohte, zeigt sich verwundert, dass nun ausgerechnet mit einem Parkhausbau an der Bushaltestelle „Alte Reitbahn“ der Ausbau des historischen Stadions begonnen werden soll.

Bei WN+ war online am 18. November 2020 zu lesen, dass die Stadt den Bau von zwei Trainingsplätzen für das Nachwuchsleistungszentrum des SC Preußen Münster vorantreibt. „Dies ist angesichts der Überlegungen des DFB die Förderung im Leistungsbereich junger Fußballer neu zu strukturieren, ein richtiger Schritt“, verdeutlicht Werner Szybalski von der Münsterliste. Unverständnis äußerten beide allerdings bezüglich der Verlautbarung, dass zudem ausgerechnet zunächst ein Parkhaus am Stadion errichtet werden soll.

„ein fatales Signal“

Sarah Geselbracht

„Dies ist rund zehn Wochen nach der Kommunalwahl ein fatales Signal der Stadtverwaltung. Die Münsteraner*innen haben mit dem Wahlergebnis ein deutliches Mandat für eine konsequente Verkehrs- und Energiewende in Münster gegeben“, unterstreicht Sarah Geselbracht.
hatten.

So wie die Westfälische Landeseisenbahn (WLE) als erste S-Bahn-Strecke Münsters nach dem Krieg für den Personenverkehr bald reaktiviert werden soll, so wäre die Wiederbelebung des Haltepunkts „Preußenstadion“ einerseits das richtige Signal und andererseits problemlos möglich. „Die Wiederanbindung des Stadions an die Bahn ist kein Problem, da die Bahnstrecken nach Hamm beziehungsweise Dülmen direkt dort vorbeiführen“, so Sarah Geselbracht.

Wiederanbindung des Stadions an die Bahn

Südlich des Stadions soll zunächst mit dem Bau weiterer Trainingsflächen und einem Parkhaus begonnen werden. Der Ende der 1960er Jahre aufgegebene Haltepunkt „Münster (Westf) Preußenstadion“ , direkt neben dem Stw „Gnf“ (siehe Bild oben), und weitere Haltpunkte für Stadionsbesucher*innen und Anwohner*innen wären aus Sicht der Münsterliste sinnvoller als ein Parkhaus. (Kartenmaterial: https://www.openstreetmap.org)

Weiterhin führte sie aus: „Man könnte verstehen, das in einem Verkehrskonzept nach wie vor das Auto einbezogen wird, aber alle anderen anderen Komponenten des städtischen Verkehrs scheinen hier wieder einmal keine Rolle zu spielen. Es bleibt zu hoffen, das die neue Ratsmehrheit, die sich aus den Grünen, der SPD und Volt zusammensetzt, dahingehend das Ausbaukonzept des Stadions nachbessern wird.“